Bessere Vernetzung der maritimen Lieferkette
Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 26.01.2017
Konsortium stellt das Projekt MISSION vor
Umfassende Vernetzung einzelner Verkehrsträger auf der maritimen Lieferkette, zeitgleiche Bereitstellung und Nutzung von Informationen für neue Anwendungen und damit die Optimierung der Warenströme: Dies sind die Ziele des Projektes MISSION, welches die Lübecker Hafen-Gesellschaft, das Fraunhofer Center für Maritime Logistik (CLM) und Lufthansa Industry Solutions mittels eines Konsortiums initiiert haben.
Was ist der schnellste Warenweg? Wann kommt der Aufleger am Umschlagszentrum an? Gibt es Abweichungen vom ursprünglichen Fahrplan? Derartige Fragen lassen sich an einem Umschlagsplatz wie einem Hafen zumeist nicht sofort beantworten, da die einzelnen Verkehrsträger in der maritimen Supply Chain oft nicht untereinander verbunden sind oder die zeitgleiche Bereitstellung und Nutzung von Informationen für neue Anwendungen oftmals nicht vorhanden ist. Dem möchte das im letzten Jahr ins Leben gerufene Konsortium unter Leitung der Lübecker Hafen-Gesellschaft mit den Partnern Lufthansa Industry Solutions, Fraunhofer CML, Baltic Rail Gate, European Cargo Logistics und der Universität zu Lübeck Abhilfe schaffen.
Das Projekt MISSION – „Manage Information Seamlessly in Ports and Hinterlands“ – will den Austausch von Daten entlang der Lieferketten über sämtliche Transportakteure am Beispiel des Lübecker Hafens hinweg optimieren und so die Verkehrsflüsse und Umschlagleistungen verbessern. Dafür werden die verantwortlichen Spediteure und Logistikfachmänner an ein geöffnetes Informationssystem angebunden, um den besten Warenstrom in Relation zu Zeit, Start- und Zielort aus den vielen möglichen Transportlösungen zu eruieren. Anwender empfangen durch das neue System ein verkehrsträgerunabhängiges Angebot für ihr Transportgut mit ausführlichen Routeninformationen und einer Kostenabschätzung. Das neue Informations- und Kommunikationsmanagement unterstützt so die Optimierung des Güter- und Personentransports, die bessere Auslastung der bestehenden Verkehrsinfrastrukturen und hilft so Kosten einzusparen.
„Mit unserem Forschungsprojekt treiben wir die Digitalisierung im globalen maritimen Transportsektor voran“, erklärt Tom Patrik Österreich, Bereichsleiter Informationstechnologie und Organisation der Lübecker Hafen-Gesellschaft. „Nur so lassen sich die Umschlagleistungen der Hafenterminals erhöhen, der Verkehrsfluss verbessern und damit die Schlüsselrolle der deutschen See- und Binnenhäfen für die gesamte deutsche Wirtschaft nachhaltig stärken.“
Das Konsortium hat für das Projekt MISSION schon Fördermittel im Bereich Innovative Hafentechnologien (IHATEC) beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur beantragt. Über die Vergabe der Fördergelder entscheidet das Ministerium im ersten Halbjahr 2017.
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