Lidl kooperiert mit Vanderlande

Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 27.01.2017

Unternehmen testen Pilotprojekt zur automatischen Kommissionierungslösung

Das gemeinsame Pilotprojekt des Handelsunternehmens Lidl und des Intralogistikanbieters Vanderlande wurde nach einer mehrjährigen Testphase abgeschlossen. Dabei handelt es sich um das vollautomatische Kommissioniersystem „ACP (Automated Case Picking)“ von Vandlerlande. Dieses wurde am Lidl-Standort in Hartheim getestet und bildet den Kern des Pilotprojektes. Am 24. Januar gab die Vanderlande Industries GmbH in Mönchengladbach, aufgrund der Testergebnisse, eine gemeinsame Realisierung der ACP-Lösung für zukünftige Projekte bekannt.

Durch das ACP-Konzept wird es möglich, eine vollständige Automatisierung der Kommissionierprozesse in den Distributionszentren durchzuführen. Am Wareneingang werden die von den Herstellern angelieferten Produktpaletten automatisch entstapelt, geprüft, gescannt und von Shuttles in einem automatisierten Ein-/Auslagersystem gepuffert. Durch automatische Fördertechnik werden die ausgelagerten Kolli zum Palettierbereich transportiert. Dort werden sie von einem Roboter auf Paletten geladen. Danach werden die Paletten versandfertig gemacht, indem sie zuerst in Schrumpffolie eingeschweißt und anschließend etikettiert werden.

Laut Vanderlande sei die Pilotanlage so entworfen worden, „dass die dort produzierten Filialpaletten in den Lieferkreislauf eingebracht und so unter realistischen Bedingungen verwendet wurden“. Außerdem habe man Lidls verschiedene Warengruppen auf ihre ACP-Fähigkeit getestet und die ACP-Einsatzfähigkeit fortwährend erweitert.

Besonders den Lidl-spezifischen Anforderungen an die zentrale Software der „Load Forming Logic“ von Vanderlande habe man große Beachtung geschenkt. Ohne den Software-Algorithmus, sei es nur schwer möglich, die Kolli stabil, filialfreundlich und in der richtigen Reihenfolge mit den Robotern greifen zu können.

Außerdem meldete Vanderlande, dass Lidl die Entscheidung gefällt habe, das Konzept in einer Probephase auf seine allgemeine Machbarkeit zu testen. „Die Modularität, die das ACP-System von Vanderlande mit sich bringt, ermöglicht es uns, die individuellen Bedürfnisse unserer Standorte in die Lagerplanung einfließen zu lassen“, sagt Mark Ebeling, Bereichsleiter Intralogistik. „Das ACP ist ein weiterer Baustein für die Logistikkonzepte der Zukunft“.

Laut Vanderlande wenden bereits verschiedenen Lebensmittelhändlern in Europa das Konzept ACP 2.0 an. Beispiele dafür sind unter anderem Leclerc in Frankreich und Albert Heijn in den Niederlanden.