Bonprix: Produktpass zeigt Stationen der Lieferkette

Autor: Thomas Wandler
Datum: 18.06.2024

Sustainability Passport für Transparenz über Produktherkunft und Umweltauswirkungen

Der zum Otto-Konzern gehörende Versandhändler Bonxprix hat erstmals eine Badekollektion mit einem sogenannten Sustainability Passport ausgestattet. Laut der Pressemitteilung des Unternehmens handelt es sich um die aktuelle Kollektion für Bademode, die aus nachhaltigeren Materialien besteht.

Der digitale Produktpass bietet laut Bonprix Informationen über alle Stationen der Lieferkette. Er gebe Einblicke in die ökologische Performance ausgewählter Lieferanten und veranschaulicht die Umweltauswirkungen je Produkt. Den Sustainability Passport hat Bonprix im Rahmen eines Pilotprojekts gemeinsam mit dem Berliner Start-up Made2flow entwickelt.

Lebenszyklusanalyse

Den Erläuterungen der Pressemitteilung zufolge wird mit Hilfe des Produktpasses mehr Transparenz durch eine umfassende Datenanalyse ermöglicht.

So wurden laut Bonprix für jeden Artikel der Bademodenkollektion über 200 Datenpunkte entlang der Lieferkette erhoben. Das diente dazu, eine Lebenszyklusanalyse („Cradle to Gate“) für jedes Produkt zu erstellen. Dafür gaben die Lieferkettenpartner Informationen unter anderem über Energie- und Wasserverbräuche sowie zur Art der Energie, Chemikalien und den Maschinenparks. Die Arbeit für das Pilotprojekt erfolgte Bonprix zufolge in Zusammenarbeit mit langjährigen, strategischen Lieferanten.

Made2flow berechnete laut dem Versender, 16 Kategorien des Umwelt-Fußabdrucks (Product Environmental Footprint, PEF). Die Bonprix-Kunden können drei dieser Kategorien einsehen; es sind die Kategorien Klimawandel, Wasserverbrauch und Verwendung fossiler Rohstoffe.

Als ein digitaler Sustainability Pass werden die Informationen auf einer Landingpage dargstellt. Die Landingpage ist über einen QR-Code auf dem Hangtag jedes Artikels zur erreichen.

Verbindung strategischer Handlungsfelder

Die testweise Einführung des Sustainability Passport ist unter anderem eine Vorbereitung auf zukünftige EU-Verordnungen, wie Bonprix hervorhebt. Diesbezüglich nennt das Unternehmen die „Ecodesign for Sustainable Products Regulation – ESPR“.

Stefanie Sumfleth, Vice President Corporate Responsibility & Technical Product bei Bonprix, erklärt zur strategischen Bedutung des Projekts: „Wir arbeiten schon lange und mit großem Erfolg daran, Transparenz in die Lieferkette zu bringen. Auch die Vorteile nachhaltigerer Materialien und die ökologische Performance unserer Lieferanten sind bereits wesentliche Fokusthemen unserer CR-Strategie.“

Der Sustainability Passport bringe all diese Perspektiven erstmals auf Produktebene zusammen.