Bund fordert neues Lieferkettengesetz bis 2020

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 25.09.2019

Weniger Menschenrechtsverletzung und mehr Nachhaltigkeit

Ein Bündnis fordert, dass deutsche Unternehmen Menschenrechtsverletzungen und die Nachhaltigkeit ihres Betriebes mehr in den Vordergrund stellen. Passend zu dem Thema fordert die „Initiative Lieferkettengesetz“ die deutsche Regierung dazu auf, bis 2020 ein dementsprechendes Gesetz in die Wege zu leiten. Insgesamt sind 64 Organisationen an dem Bündnis beteiligt. Teil davon sind Gewerkschaften, Vertreter kirchlicher Organisationen und Umwelt- sowie Menschenrechtsverbände.

Zum Gedenken an das weitlaufende Großfeuer in einer Textilfabrik des Unternehmens Ali Enterprises in Pakistan 2012, verlangt das Bündnis von der Regierung eine Gesetzesverabschiedung zur weltweiten Einhaltung von menschlichen Rechten und Umweltstandards. „Immer wieder gibt es Berichte von brennenden Fabriken, ausbeuterischer Kinderarbeit oder zerstörten Regenwäldern“, sagte die Sprecherin der Initiative, Johanna Kusch.

Opfer solcher skrupellosen Unternehmen sollen dadurch die Möglichkeit bekommen, beteiligte Unternehmen mit Erfolgschancen vor Gericht zu ziehen. Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel betonte, auch wenn es nötig sei die betroffenen vor das deutsche Zivilgericht zu ziehen. Zudem bemängelte Marion Lieser von Oxfam Deutschland, das die Supermarktketten in Deutschland im Gegensatz zum Ausland nichts für den Menschenschutz täten. Im weiteren Verlauf führt sie fort, dass Großbritannien eine attraktivere Situation aufweisen würde. „Damit auch die deutschen Supermärkte echte Fortschritte machen, brauchen wir ein Lieferkettengesetz.“

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland meldete sich zu Wort. Es wurde kritisiert, dass extra Brände zum Vorteil für die Unternehmen gelegt werden würden (siehe Amazonas-Regenwald). So solle Platz für den Anbau von Soja geschaffen werden, welches als Tierfutter in der deutschen Massentierhaltung eingesetzt wird.

Anhand einer Petition soll Bundeskanzlerin Angela Merkel vom Bund dazu gezwungen werden, bis 2020 ein Lieferkettengesetz zu Wort zu bringen und durchzuführen. Somit sollen Betriebe, die unserer Umwelt Schaden zufügen zur Rechenschaft gezogen werden.