Bundesumweltministerin Schulze setzt sich für entwaldungsfreie Lieferketten ein

Autor: Marcus Schilling
Datum: 23.08.2021

Würdigung des Projektes ELAN von OroVerde und dem Global Nature Fund

Der Global Nature Fund und die Tropenwaldstiftung OroVerde haben gemeinsam ein Projekt für entwaldungsfreie Lieferketten auf den Weg gebracht. Es trägt den Namen „Entwaldungsfreie Lieferketten – Ein Online-Atlas für Nachhaltigkeit in Unternehmen“ (ELAN).

Am Donnerstag würdigte Bundesumweltministerin Svenja Schulze ELAN mit der persönlichen Übergabe der Projektbewilligung in Bonn. Während der Veranstaltung sagte die Ministerin: „Wälder speichern große Mengen Kohlenstoff. Sie sind die Lunge unseres Planeten. Die fortschreitende globale Entwaldung trägt daher maßgeblich zum Klimawandel bei.“ Das nun geförderte Projekt werde deutschen Unternehmen Möglichkeiten aufzeigen, ihre Lieferketten entwaldungsfrei zu gestalten und so zum Kampf gegen den Klimawandel beizutragen.

Nachhaltiges Lieferketten-Management

In ihrer gemeinsamen Pressemitteilung heben der Global Nature Fund und OroVerde hervor, dass im nachhaltigen Lieferketten-Management neben sozialen auch ökologische Aspekte eine entscheidende Rolle spielen. Aus diesem Grund setzen sich die beiden Umweltschutzorganisationen nach eigener Aussage dafür ein, Lieferketten so zu gestalten, dass der Verlust von Wäldern, deutlich reduziert wird.

Zur Erläuterung schreiben der Global Nature Fund und OroVerde, dass die Entwaldung einer der größten von Menschen verursachten Treiber des Klimawandels sei. 29 bis 39 Prozent der abholzungsbedingten Waldzerstörung seien durch den internationalen Handel verursacht. Den Erklärungen der beiden Organisationen zufolge ist die EU der weltweit zweitgrößte Importeur von Produkten, die auf Abholzung zurückgehen. Deutschland führe dieses Ranking innerhalb des europäischen Staatenverbundes an.

Unternehmen als möglicher Teil der Lösung

Bei dem neuen Projekt werden die Unternehmen als Teil der Lösung gesehen, wie aus der Pressemitteilung hervorgeht.

Dazu sagt Martina Schaub, Mitglied des Vorstandes von OroVerde: „Die Wirtschaft als Teil des Problems muss Teil der Lösung sein. Unser neues Projekt reicht Unternehmen, die ihrer Verantwortung gewahr sind, die Hand.“ Weiter erklärt Schaub, dass die Abholzung der Tropenwälder weder wirtschaftlich noch gesamtgesellschaftlich tragbar sei.

Atlas bietet Orientierung und Handlungsempfehlungen

Im Rahmen des Projektes entsteht ein Atlas, der Orientierung und Handlungsempfehlungen zum Thema Entwaldung in Lieferketten bieten soll. Dabei handelt es sich laut der Pressemitteilung um ein kostenloses Online-Angebot.

Damit können nach Aussage der Umweltschutzorganisationen die Unternehmen sich zukünftig Schritt für Schritt über mögliche Risiken von Entwaldung innerhalb ihrer Lieferkette informieren. Außerdem ist vorgesehen, dass sie mit diesem Atlas aktiv Strategien entwickeln können, um die von ihnen verantworteten Warenströme nachhaltig zu gestalten.