Containerstau am Hafen Yantian – Sind unsere Lieferketten in Gefahr?

Datum: 01.07.2021
Autor: Marcus Schilling

Studie: 60% der Unternehmen ohne Strategie gegen Disruptionen

Schiffsstau am chinesischen Hafen Yantian. Nun könnte es nach der unfreiwilligen Sperrung des Suezkanals erneut zur Gefährdung der Lieferketten kommen.

Eine Studie des „Herchenbach Supply Chain Institutes“ hat nun ergeben, dass eine Betriebskontinuitätsplanung, die den Umgang mit Disruptionen in der Lieferkette regelt, nur in 40 Prozent der Unternehmen existiert. Zudem kam die Untersuchung zu dem Ergebnis, dass präventive Maßnahmen die Performance der Supply Chain deutlich erhöhen. Dass ihr Unternehmen in Sachen Bewältigung von Krisensituationen eher schlecht dasteht, gab lediglich 4% der Befragten an.

Zur Erhebung der Daten wurden europäische Entscheider mit langjähriger Praxiserfahrung im Supply Chain Management interviewt. Dabei wurden fünf Faktoren herausgestellt für den Erfolg einer resilienten Lieferkette. Für Unternehmen mit einem guten Krisenmanagement spielen vor allem modulare Lagerstrukturen (67%) sowie eine vertraglich vereinbarte Lagerkapazität (56%) eine große Rolle. Zudem setzen sie auf lokales Sourcing (53%) sowie auf Multi-Region-Sourcing.

Pandemien, Handels- und Zollkonflikte, Naturkatastrophen oder Verkehrsunterbrechungen haben in einer stark vernetzten Welt enorme Auswirkungen auf die Lieferketten. Veränderungsfähig- und willigkeit ist hier ein entscheidender Faktor im Wettbewerb.

Mit der Implementierung eines Sets an präventiven und reaktiven Risikomanagementmaßnahmen kann der Erfolg der Supply Chain nachhaltig gesichert werden. Lediglich die Unternehmen, die es schaffen Widerstandskräfte gegen Störungen aller Art aufzubauen, werden auch in Zukunft eine Chance haben erfolgreich am Markt bestehen.