Deutsche Einkäufer und das Coronavirus
Autor: Duran Sarikaya
Datum: 25.02.2020
Lieferengpässe: Maßnahmen, damit die Lieferketten nicht reißen
Am Montag veröffentlichte der Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik e.V. (BME) Ergebnisse einer Umfrage bezüglich des Coronavirus.
Laut der Pressemitteilung wird deutlich, dass man sich in der deutschen Wirtschaft inzwischen intensiv um Maßnahmen gegen die negativen Auswirkungen des Coronavirus bemüht.
Ein Beispiel solcher Maßnahmen ist die Bildung von Task-Force-Einheiten in den Firmen, um mögliche Störungen der Lieferketten schnell zu entdecken und zu beheben. Außerdem wird offenbar partnerschaftlich mit den chinesischen Lieferanten zusammengearbeitet.
Dementsprechend werden das mögliche Ausmaß und die Dauer der Epidemie analysiert. Ebenfalls wird berechnet, wie lange eine Sendungsverzögerung oder ein Sendungsausfall von Rohstoffen und Produktionsmaterial ohne höhere finanzielle Einbußen überstanden werden kann. Dazu ist es empfehlenswert, den Einsatz alternativer Verkehrsträger in Betracht zu ziehen.
Bestätigung der Störung einiger Geschäftsaktivitäten in China
Laut Aussage des BME gibt es inzwischen deutsche Industrieunternehmen, deren Geschäftsaktivitäten durch das Coronavirus gestört sind. Teilweise müssen die Produktionszahlen gesenkt werden, weil die Lieferanten aktuell nicht mit voller Kapazität arbeiten können. Beispielsweise dauert es in den zwischenzeitlich geschlossenen Fabriken einige Zeit bis die Produktion wieder komplett hochgefahren ist. Außerdem gibt es bei einigen Unternehmen wegen fehlenden Personals Schwierigkeiten, Freigabeinspektionen durchzuführen. Dadurch kann es zu weiteren Lieferverzögerungen kommen – auch bezüglich Waren, die für Europa bestimmt sind.
Je nach Dauer der Coronavirus-Epidemie werden inzwischen massive Versorgungsengpässe beim Nachschub erwartet. Insofern ist eine Überprüfung der Lieferantenstruktur und des Bestandsmanagements nötig.
Lieferengpässe – Suche nach Ersatzlieferanten
Bei einigen Firmen ist die Situation hinsichtlich gewisser Lagerbestände offenbar schon kritisch. So versuchen manche Unternehmen derzeit eine weitere Lieferantenbasis zu der bisherigen zu erschließen. Dafür werden auch Zulieferbetriebe in Europa herangezogen. Allerdings können solche Wechsel der Lieferanten zu großen Auswirkungen auf die Lieferkette und die Logistik der Auftraggeber führen.
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