Digital Supply Network ersetzt die Lieferkette

Autor: Sebastian Thelen
Datum: 14.02.2017

Deloitte prognostiziert Entwicklung der Lieferkette

Die Lieferketten, die wir bisher kennen, werden in digitale Liefernetzwerke transformiert – davon gehen die Analysten von Deloitte aus. Demnach ist das „Digital Supply Network“ (DSN) ein offenes System mit vielen Querverbindungen und nicht wie bisher eine sequenzielle und lineare Kette mit der statischen Abfolge der Phasen Design, Plan, Source, Make und Deliver.

„DSNs integrieren Information aus vielen verschiedenen Quellen und Orten, um den physischen Akt von Produktion und Verteilung voranzutreiben“, schreiben die Deloitte-Analysten Adam Mussomeli, Doug Gish und Stephen Laaper in einem gemeinsamen Artikel für das Hausmedium Deloitte University Press. Im Text wird beschrieben, was DSNs ausmacht und welcher Unterscheid zu anderen Lieferketten besteht. Die Autoren erläutern auch die aus Anwendersicht wichtige Frage, wie man dieses Netzwerk implementiert und aufbaut.

Die gewohnten Prioritäten im Supply-Chain Management bleiben weiterhin bestehen. Im Industrie 4.0-Zeitalter wird dank digitaler Technologien ein höheres Performance-Niveau möglich. Durch den neuen und schnelleren Zugang zu Märkten und der Unterstützung bei der Herstellung smarter Produkte, prognostizieren die Analysten, dass neue Ertragsquellen geschaffen werden können.

Deloitte betont vor allem die Chancen und spricht wenig von Risiken, z.B. wie einzelne, bislang nicht miteinander in Kontakt stehende Akteure – möglicherweise überall in der Welt verstreut – permanent miteinander kommunizieren und dies zur Performance-Optimierung auch sollen. „Wandel ist oft hart, aber die Digitalisierung von Information und die Anwendung von fortgeschrittenen innovativen Technologien bieten die Gelegenheit, über die ganze Lieferkette hinweg Business Value zu treiben“, so die Analysten.

Durch eine Senkung der Transaktionskosten und durch Innovation stellt sich ein geldwerter Nutzen ein. Ein dynamischer und in Echtzeit stattfindender Datenfluss und sowohl effiziente als auch prädiktive Netzwerke sind Voraussetzungen, in denen Querverbindungen zwischen Prozessen und Subprozessen bestehen. Laut Deloitte können bei der klassischen Lieferkette, in der Design, Plan, Source, Make und Deliver schrittweise aufeinander folgen, Ineffizienzen in einer Phase zu einer ganzen Kaskade an ähnlichen Ineffizienzen in den Folgephasen führen.

Die zugrunde liegenden Daten in DSN ermöglichen besser informierte Entscheidungen, größere Transparenz und verbesserte Zusammenarbeit. Die Anwender sollten sich aber bewusst sein, dass in der Regel mehr als nur ein DSN zu steuern ist. Im technologischen Bereich steht die Nutzung diverser Technologien der digitalen Ära im Mittelpunkt. Der Einsatz von Site Optimization Analytics und Rapid Issue Detection wird per Videoüberwachung weit entfernter Arbeitsstätten durch Drohnen ermöglicht.