Fehmarnbelt-Tunnel kann gebaut werden
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 06.11.2020
Eines der größten Verkehrsprojekte Europas
Der geplante Tunnel unter der Ostsee, der Fehmarnbelt-Tunnel, darf nun gebaut werden. Das ist möglich, weil das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig die Klagen gegen den Planfeststellungsbeschluss für den deutschen Teil des Tunnels abgewiesen hat.
In Dänemark war das Baurecht schon 2015 erteilt worden. Zu der aktuellen Entscheidung des Leipziger Gerichts sagte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther. „Das ist ein großer Tag für Schleswig-Holstein und für unsere dänischen Nachbarn. Nun können wir mit dem Bau auf deutscher Seite beginnen.“
Zusammenwachsen einer Region
„Das Urteil stellt die Weichen dafür, die boomenden Regionen Kopenhagen-Malmö und Hamburg dichter zusammenrücken zu lassen“, sagte Ministerpräsident Günther weiter.
Der Tunnel unter der Ostsee wird zwischen der Insel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland entstehen. Mit Planung und Bau wurde die in Kopenhagen ansässige Femern A/S beauftragt. Das Unternehmen sieht den Fehmarnbelt-Tunnel als einen wichtigen Baustein im europäischen Verkehrsnetz. Es sollen dadurch neue Möglichkeiten für Pendler, Unternehmen und Touristen entstehen.
Allgemein gilt der Tunnel als eines der größten Verkehrsprojekte Europas. 2029 soll der Bau fertiggestellt sein. Insgesamt werden sich die Kosten schätzungsweise auf mehr als 10 Milliarden Euro belaufen. Davon betragen etwa 3,5 Milliarden Euro die Kosten für Straßen- und Schienenanbindung in Schleswig-Holstein, für die Deutschland aufkommen wird. Für den Bau des Tunnels selbst werden etwa 7,1 Milliarden Euro an Kosten erwartet. Diesen Teil übernimmt Dänemark.
Baldiger Baubeginn erwartet
In Dänemark hat Femern A/S schon mit ersten Vorbereitungen begonnen. Auf Dort soll ab Januar eine große Fabrik entstehen. Sie dient zur Fertigung von Bauteilen für den Tunnel. Diese Bauteile werden dann in einen Graben am Meeresgrund abgesenkt und dort miteinander verbunden. Es wird mit einem baldigen Baubeginn des Tunnels gerechnet.
Kritik des NABU
Der Naturschutzbund (NABU) veröffentlichte anlässlich des aktuellen Gerichtsurteils eine kurze, kritische Pressemitteilung. Darin steht: „Der NABU bedauert sehr, dass der Bau des umweltschädlichen Ostseetunnels nicht gestoppt werden konnte.“
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