Importpreise im April weiter gesunken

Autor: Thomas Wandler
Datum: 09.06.2023

Stärkster Preisrückgang der Importpreise

Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) haben die Importpreise im April 2023 um 7,0 Prozent gegenüber April 2022 abgenommen. Dies sei der stärkste Preisrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat seit Oktober 2009. Zum Vormonat März sind die Importpreise um 1,7 Prozent gesunken.

Die Exportpreise sind im Vorjahresvergleich hingegen um 1,1 Prozent gestiegen. Gegenüber März 2023 sind diese um 0,4 Prozent zurückgegangen.

Billigere Energieeinfuhren

Der Krieg in der Ukraine verursachte, dass die Preise im letzten Jahr auf einem hohen Niveau lagen. Dieses Jahr führt der daraus resultierende Basiseffekt zu einem Preisrückgang.

Im April 2023 waren Energieeinfuhren um 31,8 Prozent billiger als kurz nach Ausbruch des Krieges im April 2022. Im Vergleich zum März 2023 sind die Priese für Energieeinfuhren um 6,6 Prozent gefallen. Dieser Rückgang hat nach Angaben des Destatis maßgeblich zum Preisrückgang des Gesamtindexes beigetragen. Erdgas hatte dabei mit einer Abnahme von 38,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat den größten Einfluss

Bezieht man die Energiepreise nicht in die Berechnung mit ein, so liegen des Destatis zufolge die Importpreise im April 2023 nur 0,6 Prozent unter denen des Vorjahresmonats und 0,7 Prozent unter denen des Vormonats.

Preisveränderungen der einzelnen Güterarten

Importierte Vorleistungsgüter waren im Vergleich zu April 2022 um 6,5 Prozent billiger. Aufgrund der Verteuerung von Nahrungsmitteln waren importierte Verbrauchsgüter um 10,4 Prozent teurer als im April 2022. Importierte Investitionsgüter lagen preislich mit 4,7 Prozent höher als im Vorjahresmonat.

Gestiegene Exportpreise

Die Exportpreise sind im Vorjahresvergleich aufgrund der Preissteigerungen von Investitionsgütern gestiegen. Diese wurden im April 2023 um 5,4 Prozent teurer exportiert als im Vorjahresmonat. Laut Destatis haben Investitionsgüter einen Anteil von 46 Prozent an den Gesamtausfuhren.

Energieexporte waren 34,3 Prozent preiswerter als ein Jahr zuvor. Dies lag ebenfalls an den gesunkenen Erdgaspreisen. Erdgas wurde im Vergleich zu April 2022 um 45,1 Prozent günstiger exportiert.