Italiens Wirtschaft im Güterverkehr-Chaos

Autor: Thomas Wandler
Datum: 31.08.2023

Probleme an Alpenübergängen bedrohen Italiens Handelsverbindungen

Italien erlebt derzeit ein schweres Güterverkehr-Chaos, da eine Reihe von Hindernissen die Handelswege über die Alpen blockieren. Erdrutsche haben die Alpenübergänge nach Frankreich nahezu unpassierbar gemacht, während Probleme am Brenner und Gotthard die Situation weiter verschärfen. Dies hat zu ernsthaften Sorgen in der Wirtschaft geführt, da die Isolation Italiens droht.

Der Fréjus-Strassentunnel, der die Region Piemont mit Frankreich verbindet, wurde nach einem heftigen Erdrutsch vorübergehend für den Schwerlastverkehr geschlossen. Diese Blockade kommt zu einem ungünstigen Zeitpunkt, weil bald der Montblanctunnel für 15 Wochen wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist. Die geplante Eröffnung einer zweiten Fréjus-Röhre im Jahr 2024 wird wahrscheinlich nur geringe Entlastung bringen, denn die Röhre soll hauptsächlich die Sicherheit verbessern, wird aber nicht die Kapazität erhöhen.

Die Probleme erstrecken sich auch auf den Gotthard-Basistunnel, wo ein Unfall den Güterverkehr stark eingeschränkt hat. Der Streit mit Österreich über Beschränkungen am Brenner belastet die Situation ebenfalls weiterhin. Italiens Abhängigkeit von den Alpenübergängen ist offensichtlich. Die Wirtschaft ist stark von einem reibungslosen Güterverkehr abhängig, um Exporte abzuwickeln und Rohstoffe zu importieren.

Alpenpässe von großer Bedeutung

Die Alpenpässe sind von entscheidender Bedeutung für den Warenverkehr. Ohne Berücksichtigung von Erdölerzeugnissen finden 60 Prozent der Im- und Exporte Italiens mit europäischen Ländern statt. Deutschland, Frankreich, die Schweiz und Österreich gelten als besonders wichtige Absatzmärkte für italienische Güter.

Die Unternehmerverbände fordern verstärkt den Ausbau der Alpenübergänge, insbesondere am Montblanc. Allgemein bleibt die Lage unsicher, da Erdrutsche, Unfälle und politische Streitigkeiten die Handelswege blockieren. Langfristige Lösungen, wie der Ausbau von Tunneln und Pässen, erscheinen dringend erforderlich, um die Wirtschaft vor weiteren Beeinträchtigungen zu schützen.