Klimaschutz: Einkäufer sollen Emissionen der Lieferanten senken

Autor: Marc Kloepfel
Datum: 27.01.2016

Laut CDP-Studie sollen Einkäufer mehr Wert auf Klimaschutzfaktoren bei der Lieferantenwahl legen

Bei der UN-Klimakonferenz in Paris hat man sich auf ein Weltklimaabkommen geeinigt, welches einen Ausgleich zwischen dem Ausstoß von Treibhausgasen und dem, was die Erde aufnehmen kann schaffen soll. Daraus resultiert, dass die Staaten ihre Emissionen senken müssen. Dazu sollten die Staaten aus der Nutzung von Kohle, Öl und Gas aussteigen. Weiterhin müsste auf erneuerbare Energien mehr Wert gelegt werden und Entwicklungsländer unterstützt werden. Grundsätzlich gilt als Ziel, die Erderwärmung unter zwei Grad zu halten. In den nächsten Jahren solle dann über eine Verbesserung der Klimaschutzpläne diskutiert werden.

Klimaschutzfaktoren

Klimaschutzfaktoren

CDP, Anbieter einer globalen Umweltberichtsplattform, hat nun in Kooperation mit BSR, einer Organisation, welche den Gedanken einer nachhaltigen Welt unterstützt, eine Studie durchgeführt, welche die Klimadaten von Lieferanten erfasst und analysiert. Um von 7.879 Hauptlieferanten Informationen über ihre Treibhausgasemissionen und Klimarisikostrategien zu erhalten, kooperierten 75 multinationale Unternehmen mit CDP. Allerdings reichten nur 4.005 Lieferanten diese Daten ein. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass rund 49% der Lieferanten die Anfrage ihrer Kunden nicht erfüllen konnten und somit einen kritischen Schwachpunkt bezüglich CO2-armer Wirtschaft besitzen. CDP beschäftigte sich außerdem mit der präzisen Risikobestimmung. 72% der befragten Unternehmen gaben an, dass durch den Klimawandel ein signifikantes Risiko für Geschäftsabläufe, Umsatz und Kostenaufwand entstehen könnte. Auch klimabezogene Vorschriften, wie Kraftstoff-, Energie- und CO2-Steuern, sehen 64% der Lieferanten als Folgen von Risiken. Obwohl das Bewusstsein für Emissionsreduktion durchaus hoch zu sein scheint, haben sich lediglich 45% der befragten Lieferanten ein klares Emissionsreduktionsziel gesetzt. Noch weniger (34%) haben ihre Treibhausgasemissionen im letzten Jahr gesenkt.

Im globalen Vergleich liegt Europa in Sachen Emissionsreduktionsziele und –Maßnahmen auf dem ersten Platz, gefolgt von China und den USA. Somit sind der Studie nach zu urteilen europäische Unternehmen am besten dafür aufgestellt, Lieferanten einer kohlenstoffarmen Zukunft zu werden. 55% der eine Spitzenposition im Ranking der Klimaschutz-Performance belegenden Lieferanten kommen aus Europa. Hier überwiegen spanische Lieferanten vor deutschen und schweizerischen.

Auch finanzielle Ergebnisse und Zahlen liefert die Studie. Regelmäßige Teilnehmer der Studie erzielen durchschnittliche jährliche Ersparnisse von 1,38 Millionen Euro pro CO2-sparender Maßnahme. Die zum ersten Mal teilnehmenden liegen hier nur bei 830.000 pro Initiative. Speziell für Einkäufer liefert der Bericht Strategien zur Verbesserung der Klimaleistung und des Risikomanagements von Lieferanten. So sollen Einkäufer beispielsweise Informationen von den Lieferanten erfragen und in Bezug auf Emissionsreduktion finanzielle Anreize setzen. Darüber hinaus können spezielle klimaschützende Aktivitäten erfragt werden, wie zum Beispiel Klimaverantwortung auf Vorstandsebene.