Levi Strauss & Co. plant nachhaltiges Logistik-Drehkreuz

Autor: Marcus Schilling
Datum: 28.07.2023

Delta Development legt Fokus auf Kreislauffähigkeit und Ressourcenschonung

Levi Strauss & Co., der Denim-Weltmarktführer, plant ein nachhaltiges Logistik-Drehkreuz für den europäischen Markt im Dorstener Industriepark „Große Heide Wulfen“. Der Bauherr Delta Development arbeitet bei der Planung des neuen Logistikzentrums mit der Drees & Sommer-Tochter EPEA zusammen. Nach Angaben von Drees & Sommer wird eine Kreislauffähigkeit angestrebt, sodass das Gebäude nach der Nutzung als Rohstoffdatenbank für neue Projekte dienen kann.

Die Bauarbeiten für das über 70.000 Quadratmeter große Logistikzentrum sollen nach anderthalb Jahren im September fertiggestellt werden. Levi Strauss & Co. möchte künftig rund 650 Mitarbeiter am neuen Standort einsetzten.

Julian von Hodenberg, Senior-Projektmanager bei Delta Development, sagt, dass eine CO2-neutrale Betriebsführung und Ressourcenschonung durch Wiederverwendung von Materialien bei Umbau oder Abriss durchgesetzt werden soll.

Wie die Nachhaltigkeit umgesetzt wird

Die Logistikbranche muss laut Eric Tepner, Teamleiter Logistics bei Drees & Sommer, aufgrund des Klimawandels, der Ressourcenknappheit und der Biodiversität umdenken. Nach Angaben von Drees & Sommer wurden auf der Fläche des neuen Logistikzentrums Betonrückstände eines ehemaligen Industrieareals zur Verdichtung des Bodens verwendet. „So konnten wir […] dem Kreislaufgedanken schon vor dem eigentlichen Baustart Rechnung tragen“, erwähnt Tepner.

Laut Drees & Sommer werde für den Bau Rohstoffe verwendet, die nachhaltig gewonnen und recyclingfähig ausgelegt sind. Außerdem soll ein Gebäuderessourcenpass erstellt werden, der alle Materialien mit jeweiligen Eigenschaften beinhaltet. Anhand der Informationen können diese für Neubauten wiederverwendet werden.

Brownfields sollen der Flächenversiegelung entgegenwirken. Auf einzelnen Dächern werden Gärten angelegt, die die Biodiversität fördern und als natürliche Schadstofffilter der Luft dienen sollen. Zur Bewässerung dient gesammeltes Regenwasser.

Energiekonzept

Im Logistikzentrum werden ein geothermisches Heiz- und Kühlsystem sowie Solarpanels genutzt, wie Drees & Sommer mitteilt. Mögliche Überproduktion an Strom werde dem öffentlichen Netz zur Verfügung gestellt.
Abstellmöglichkeiten für Fahrräder sowie Ladestationen für E-Autos sollen ausgebaut werden.