Lieferengpässe bei Lebensmitteln weiterhin hoch

Autor: Thomas Wandler
Datum: 20.04.2023

Lieferprobleme werden sich eventuell bald abschwächen

Nach Angaben des Ifo-Instituts berichten 77,7 Prozent der befragten Unternehmen des Lebensmitteleineinzelhandels im März 2023 von Lieferengpässen. Im Februar 2023 lag dieser Wert noch bei 85,7 Prozent. Ifo-Experte Patrick Höppner sagt zu dem aktuellen Umfrageergebnis: „Die Zahl der Unternehmen, die von Lieferproblemen berichten, ist nach wie vor auf einem hohen Stand.“

Betrachtet man den gesamten Einzelhandel, waren im März 49 Prozent der befragten Unternehmen von den Problemen betroffen, so die Angaben des Ifo-Instituts. Im Kfz-Bereich verstärken sich die Lieferprobleme. Während im Februar dieses Jahres 69,9 Prozent der Befragten Engpässe meldeten, ist für den März 2023 eine Steigung auf 77,9 Prozent festzuhalten.

Preisanstieg im Lebensmittel-Einzelhandel

Nach Aussage von Höppner, haben die Konsumenten ihr Einkaufsverhalten aufgrund der Verteuerung der Nahrungsmittel verändert und kaufen sowohl weniger als auch preisbewusster ein. Der Preis von Lebensmitteln ist im März 2023 um durchschnittlich 22,3 Prozent in Bezug auf den Vormonat gestiegen.

Im ersten Quartal des Jahres berichten 28,4 Prozent der Unternehmen des Einzelhandels von einer schwachen Nachfrage. Michael Reink, Experte des Handelsverbands Deutschland (HDE), formuliert: „Die weltweiten Lieferketten haben in vielen Bereichen wieder ihren üblichen Takt aufgenommen.“ Patrick Höppner vom Ifo-Institut äußert die Vermutung, dass nachlassende Lieferprobleme dazu beitragen, auch die Preisanstiege bei Lebensmitteln im weiteren Jahresverlauf zu verlangsamen.

Weltweit politische Lage wirkt sich auf Lieferketten aus

Nach Aussagen von Reink sind die Lieferketten von und nach Russland sowie der Ukraine durch den aktuellen Krieg eingeschränkt. China orientierte sich bis vor kurzem an der Null-Covid-Strategie, unter der die Wirtschaft stark eingeschränkt wurde. „Durch die veränderte Corona-Politik der chinesischen Regierung pendeln sich aber die Lieferketten von und nach China wieder ein. Die Frachtkosten sinken.“, äußert Reink.