Lieferketten-Ausfall: Daimler stoppt Produktion in Alabama
Autor: Duran Sarikaya
Datum: 19.05.2020
Laut Insidern fehlen Teile aus Mexiko
Das US-Werk der Daimler AG mit 4.200 Mitarbeitern in Alabama muss erneut seine Produktion einstellen, wie am Freitag bekanntgegeben wurde. Als Grund werden Engpässe in der Supply Chain benannt. Der Ausfall betrifft zunächst die kommenden Wochen.
Mexikanische Zulieferung stockt
Laut Insidern fehlt es an Teilen von Zulieferern, die sonst aus Mexiko geliefert würden, weil die entsprechenden Lieferanten ihre Produktion bislang noch nicht wieder aufgenommen haben. Erst Ende letzten Monats hatte Daimler die Produktion in Alabama wieder hochgefahren, nachdem die Coronavirus-Pandemie in den vorangegangenen Wochen die Autoproduktion im ganzen Land zum Stillstand gebracht hatte.
Andere Hersteller ebenfalls mit Schwierigkeiten
Eigentlich war erwartet worden, dass die Wiedereröffnung ein Maßstab für die Branche werden könne. Nun könnten sich andere Autohersteller im Gegenzug dazu veranlasst sehen, ihre Prozesse und ihren Zeitplan zu überdenken. Der Agentur Reuters haben Hersteller bereits mitgeteilt, dass sie gezwungen sein werden, viele US-Montagewerke schnell wieder stillzulegen, falls Mexiko die Teileproduktion in dieser Woche nicht wieder aufnimmt.
Ausblick in Mexiko: ungewiss
Um die Produktion wieder aufnehmen zu können, müssen durch Daimler viele Zulieferer koordiniert werden – diese arbeiten nach unterschiedlichen lokalen Vorschriften, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen. In Mexiko werden allein fast 40 Prozent aller Teile für die USA hergestellt. Offiziell durch die Regierung als Ziel festgelegt ist die dortige Wiedereröffnung für den 1. Juni. Die kommenden zwei Wochen werden durch die ansässigen Unternehmen genutzt, um Gesundheits- und Sicherheitsprotokolle vorzubereiten. Ob dieses Ziel gehalten werden kann, ist ungewiss.
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