Materialknappheit in der Möbelindustrie

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 10.06.2021

Lieferengpässe bei fast allen Vormaterialen

Die Möbelindustrie klagt über Materialengpässe. Das geht aus einer aktuellen Mitteilung des Verbands der Deutschen Möbelindustrie e. V. (VDM) hervor.

Der Verband schreibt, dass sich in der deutschen Möbelindustrie die Versorgungssituation bei wichtigen Zulieferprodukten weiter zuspitze. Dabei verweist der VDM auf eine eigene aktuelle Umfrage. Dort berichteten rund 70 Prozent der befragten Möbelhersteller, dass sich die Materialverfügbarkeit im Mai 2021 im Vergleich zum Vormonat nochmals verschlechtert habe.

Einschränkungen in der Produktion

Auf Basis der Umfrage erklärt Jan Kurth, Geschäftsführer der Verbände der deutschen Möbelindustrie (VDM/VHK): „Inzwischen ist die Produktion bei rund der Hälfte der Unternehmen aufgrund von Materialengpässen eingeschränkt, vielfach sind Produktionstage weggefallen.“

Im Mai nahmen die Lieferengpässe über fast alle Vormaterialien hinweg zu. Nach Angaben des VDM sind derzeit Metallteile, Beschläge und Funktionselemente am stärksten betroffen. Bezogen auf diese Produktgruppen erwähnten knappt 80 Prozent der Umfrageteilnehmer Knappheiten. Bei Spanplatten wird von rund 70 Prozent der Unternehmen eine angespannte Versorgungslage genannt. Ebenfalls gibt es erhebliche Engpässe bei MDF- und HDF-Platten, Polsterschäumen, elektronischen Bauteilen und Verpackungsmaterialien. Außerdem schreibt der VDM, dass Stoff- und Lederbezüge knapp seien.

Preissteigerungen

Dem VDM zufolge verschärfte sich die Preisentwicklung bei wichtigen Vorprodukten im Verlauf des zweiten Quartals 2021 weiter. Am stärksten verteuerten sich im Vergleich zum ersten Quartal 2021 Spanplatten, Polsterschäume, Verpackungsmaterialien sowie Metallteile, Beschläge und Funktionselemente, wie die Umfrage zeigt.

Weitere Preiserhöhungen wurden von den Möbelherstellern für das dritte Quartal 2021 angekündigt. Dazu sagt Jan Kurth: „Die starken und schnellen Preissteigerungen bei den Zulieferprodukten setzen unsere Branche enorm unter Druck und verändern die Kalkulationsbasis erheblich.“