Neue Spitze für den BDI
Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 14.06.2016
Kempf: „Digitalisierung muss zu einem großen Erfolg führen“
Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) muss künftig seine Spitze neubelegen und plant dies mit einem Manager, der sich bereits bestens mit Digitalisierung und Vernetzung der Produktion auskennt.
Industrie 4.0 ist das Zauberwort in der deutschen Wirtschaft. Die wachsende Bedeutung der Digitalisierung und Vernetzung der Produktion und der anhaltende Druck auf die deutsche Wirtschaft, weil US-Internet-Konzerne wie beispielswiese Apple, Google und auch Microsoft versuchen, sich auch in bereits etablierten Brachen breitzumachen, zwingt die Verantwortlichen einen noch größeren Schritt Richtung Industrie 4.0 zu gehen.
Der aktuelle Präsident des Verbandes, Ullrich Grillo, wird zu Jahresende sein Amt niederlegen. Nach zwei zweijährigen Amtszeiten ist laut Satzung ein Wechsel an der Spitze des Verbands vorgesehen. Der seit Januar 2013 an der Spitze des BDI stehende Präsident hat das Thema Industrie 4.0 in den vergangenen Jahren selbst vorangetrieben. Diesbezüglich hat er sich für den früheren Bitkom-Präsidenten Dieter Kempf stark gemacht, welcher als besonnener Stratege gilt und mit einem weitrechenden Blick auf die Digitalisierung schaut. In einer Abstimmung wurde sein Vorschlag einstimmig von allen Vize-Präsidenten angenommen. Im November soll Kempf von der BDI-Mitgliederversammlung offiziell gewählt werden. „Dieter Kempf ist der richtige Mann am richtigen Ort, um die Chancen für Produkte made in Germany in der zunehmenden Digitalisierung zu vergrößern“, erklärt Grillo.
Kempf war bereits bis Ende 2015 Vize-Präsident des BDI und berät die Bundesregierung auch zum Thema der Internet-Sicherheit. Der Steuerberater und auch Honorarprofessor war bis Ende März noch Vorstandschef der Nürnberger Datev tätig, spezialisiert auf Buchhaltung. Zuvor führte er bereits zwischen 2011 und 2015 den Telekommunikations-Branchenverband Bitkom als Präsident.
In der Vergangenheit verschaffte sich Grillo in der Politik mit harscher Kritik an der Regierung Respekt. Vor allem bei Themen der Digitalisierung, die Energiewende oder anderen Standortfragen, hat das Wort des BDI-Chefs auch im Kanzleramt sein Gewicht, denn der BDI ist das Sprachrohr von mehr als 100.000 Industrieunternehmen mit mehr als acht Millionen Beschäftigten.
Kempf stimmt selber zu, Grillos Angebot, die Führung des wichtigsten Wirtschaftsverbandes des Landes zu übernehmen, habe er nicht ausschlagen können: „Ich will, dass wir in Deutschland die Digitalisierung zu einem großen Erfolg führen.“
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