Papiermangel belastet Zeitungsbranche

Autor: Marcus Schilling
Datum: 25.10.2021

Erhebliche Preissteigerung bei Altpapier

Die Zeitungsverlage sind derzeit von einem offenbar deutlichen Papiermangel betroffen. So berichtete etwa der Kölner Stadt-Anzeiger am Donnerstag, dass die Turbulenzen am Papiermarkt in den vergangenen Monaten dramatische Züge angenommen hätten. Aus der Knappheit an Papier sei ein Mangel geworden.

Wie in dem Artikel erwähnt wird, sind davon Buchverlage, Medienunternehmen und Zeitungshäuser betroffen. Besonders stark sind die Schwierigkeiten beim Zeitungspapier, das zum großen Teil aus Altpapier hergestellt wird. Hierzu verweist der Deutschlandfunk auf eine Aussage von Andreas Geiger, dem Pressesprecher des Verbands der Papierindustrie. Geiger zeigte demnach auf, dass es aktuell eine sehr hohe Nachfrage nach Recyclingpapier gibt – offenbar schon einen heftigen Kampf.

Verdopplung des Altpapierpreises

Über gestiegene Preise berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger, der Teil der Mediengruppe DuMont ist. Dabei kommt ebenfalls Andreas Geiger zu Wort. Er erklärte, dass sich der Preis für Altpapier seit Jahresanfang mehr als verdoppelt habe, und trotzdem sei die Versorgung extrem knapp.

Bei DuMont wird es aus dem Grund wohl zu Veränderungen in der jeweiligen Blattstruktur geben, geht aus einem aktuellen Online-Artikel des Magazins Der Spiegel hervor. So könne es eventuell vorkommen, dass bei dem Kölner Medienhaus Zeitungsteile zusammengeführt würden.

Einen Ausblick auf das kommende Jahr mit gewissen Unsicherheiten gab kürzlich der Hauptgeschäftsführer des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ), Stephan Scherzer, dessen Aussagen gegenüber der dpa der Spiegel zitiert. So bestehe neben der nicht vorhersehbaren Preissteigerung die Gefahr, dass es 2022 nicht genügend Papier geben wird. Die Papierbranche müsse sich jetzt als verlässlicher Partner erweisen. Außerdem warnte Scherzer, dass es noch nicht abzusehen sei, ob sich die Situation im Laufe des Jahres 2022 entspannen werde.