Russische und ukrainische Bezugsquellen schwer ersetzbar

Autor: Thomas Wandler
Datum: 04.05.2022

Kurzfristig kaum komplette Alternativen möglich

Das Ifo-Institut berichtete am Dienstag, dass deutsche Unternehmen Importe aus Russland, der Ukraine oder Belarus nur schwer ersetzen können.

Diese Information zieht das Institut aus einer eigenen Umfrage. Demnach haben nur 13,8 Prozent der Industriefirmen mit Lieferproblemen bezüglich dieser genannten Länder komplette Alternativen. 43,4 Prozent befragten Unternehmen können die Lieferanten teilweise ersetzen.

Von 16,3 Prozent der Industriefirmen ist zu hören, dass andere Bezugsquellen wirtschaftlich nicht sinnvoll seien. Für 13,8 Prozent ist ein Ersatz ihrer Lieferanten dieser Länder gar nicht möglich, ist der Pressemitteilung des Ifo-Instituts zu entnehmen.

Zusammenfassend erklärt Ifo-Forscher Klaus Wohlrabe: „Jahrelang erprobte Lieferketten und Produktionsprozesse lassen sich oft kurzfristig nicht umorganisieren.“

Von den Großhandelsunternehmen berichteten sogar nur 7,4 Prozent, dass es vollständig möglich sei, kurzfristig neue Importquellen zu finden. 17,3 Prozent der Firmen des Großhandels haben laut der Umfrage keine alternativen Möglichkeiten.

In seiner Mitteilung weist das Ifo-Institut darauf hin, dass viele Unternehmen auch indirekt betroffen seien, weil ihre eigenen Zulieferer Importe aus Russland beziehen. Dazu erklärt Klaus Wohlrabe: „Es besteht zudem oft eine Unsicherheit, ob und wie stark Unternehmen möglicherweise durch die Sanktionen betroffen sind.“