SKW Piesteritz produziert weniger Ammoniak

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 08.10.2021

Reaktion auf gestiegenen Gaspreis

Die SKW Stickstoffwerke Piesteritz GmbH drosselt ihre Ammoniakproduktion um rund 20 Prozent, wie das Unternehmen am Dienstag bekanntgab. Damit reagiert der Produzent chemischer Grundstoffe nach eigener Aussage auf die sich seit Wochen zuspitzende Entwicklung des Gaspreises.

Drohender Produktionsstopp

Der Vorsitzende der Geschäftsführung, Petr Cingr, erklärt: „Das mittlerweile erreichte Niveau ermöglicht keine ökonomisch sinnvolle Produktion mehr, sodass wir uns zu diesem Schritt gezwungen sehen.“ Die Dynamik des Preisanstiegs sei nach Ansicht von Cingr besorgniserregend, schreibt das Unternehmen. Weiter sagt Cingr: „Wir fordern unverzügliches Handeln der Politik. Ohne staatliche Maßnahmen droht in Kürze ein Produktionsstopp.“ Dabei erwähnt er, dass sich die Konsequenzen auf die weiterverarbeitenden Industrien, die Logistik und die deutsche Landwirtschaft auswirken werden.

Ammoniak: Vorprodukt der Düngemittelherstellung

Laut eigener Aussage ist SKW Piesteritz der größte Ammoniak-Produzent Deutschlands. Ammoniak ist Erklärungen des Unternehmens zufolge ein Vorprodukt der Düngemittelherstellung sowie von vielen chemischen Grundstoffen für die Industrie.

Auch andere Unternehmen haben in der vergangenen Woche schon ihre Ammoniakproduktion gedrosselt, merkt SKW Piesteritz an. Zu diesen Firmen zählen demnach BASF und der norwegische Düngemittelhersteller Yara. Außerdem hätten europaweit bereits mehrere Unternehmen ihre Produktion gänzlich und auf unbestimmte Zeit eingestellt.