Studie: Digitalisierung nicht mit Arbeitsabläufen verzahnt

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 18.04.2016

Führungskräfte klagen über langandauernde Arbeitsprozesse

Eine aktuelle Untersuchung der Sopra Steria Consulting zeigt auf, dass beispielsweise Freigabezyklen in deutschen Firmen heute deutlich länger dauern als vergleichsweise noch vor fünf Jahren. Dieses Ergebnis geht aus der Potenzialanalyse „Ease Unlimited“ hervor und zeigt grundlegend auf, dass das Zusammenspiel zwischen digitalem Wandel und der entsprechenden Anpassung der Arbeitsorganisation noch nicht vollständig vorhanden ist.

In der Vergangenheit haben digitale Technologien Einzug in eine Vielzahl von geschäftlichen Abläufen erhalten und dabei zahlreicher Geschäftsbereiche gravierend verändert. Jede siebte Führungskraft gab in der Studie an, auch nach Büroschluss als auch an Sonn- und Feiertagen für die Firma tätig zu sein, um etwa auf geschäftliche E-Mail zu antworten. Allerdings seien Organisation und Hierarchie in etlichen Unternehmen verblieben, so das Ergebnis der Studie.

Die Studie zeigt weiterhin auf, je größter ein Unternehmen ist, desto komplexer auch die Arbeitsorganisation innerhalb des Unternehmens. Diesbezüglich klagen rund 66 % des Führungspersonals über längere Freigabezyklen als noch im Vergleichsjahr 2010. Schaut man sich die Zahlen genauer an so wird ersichtlich, dass 52 % der Unternehmen mit einer Mitarbeiterzahl bis zu 1.000 Arbeitern diesem Aspekt zustimmen. Dahingegen stimmten 62 % der befragten Unternehmen mit einer Mitarbeitergröße zwischen 1.000 und 5.000 Mitarbeitern diesem Punkt zu. Diskussionen mit oftmals zu vielen Personen zögern dabei wichtige Entscheidung hinaus, beeinträchtigen Flexibilität der individuellen Arbeitseinteilung und verhindern die eigentlichen Ziele der digitalen Transformation.

Die zunehmende Digitalisierung und Vernetzung hat bereits die Geschwindigkeit in der Produktion gesteigert und ermöglichte bei Produkten eine stärkere Individualisierung als auch Kundenzentrierung. Ähnliche Optimierungen sind nun auch in der Arbeitsorganisation zu vollziehen. Dabei ist es wichtig die Komplexität von Arbeitsabläufen und Entscheidungswege zu verringern. Das kann beispielswiese durch eine effizientere Governance mit verstärkter Entscheidungsbefugnissen und weitgehender Verantwortung erreicht werden. Dies führt wiederum neben der Entlastung von Führungskräften auch zu stärkeren Mitarbeitermotivation und Innovationskraft innerhalb des Unternehmens.