Studie: Stillstand am Laufband
Autor: Marcus Schilling
Datum: 28.08.2019
77% der Unternehmen verzeichnen mindestens Unterbrechung in der Produktion
Solange ein Unternehmen noch keinen Krisenfall zu bewältigen hatte, unterschätzt es im Allgemeinen die Bedeutung von proaktivem Risikomanagement. So kommt es, dass bisher erst 24% aller Unternehmen systematische Maßnahmen zur Krisenreaktion etabliert haben. 77% der Unternehmen verzeichnen mindestens Unterbrechung in der Produktion. 37% sogar mehr als fünf Unterbrechungen der Produktion. Jede fünfte dieser Unterbrechungen verursacht einen Schaden von über einer Million Euro. ,,risk radar‘‘ und ,,impact analyzer‘‘ wollen uns nun helfen dem vorzubeugen. Dies hat nun eine Studie des Bundesverbands Materialwirtschaft ergeben.
Grund für die meisten Ausfälle ist sowohl die fehlende Vorbereitung auf möglicherweise auftretende Probleme als auch die fehlende Absicherung, des gesamten Prozesses. Demnach reicht es leider nicht nur die eigene Produktion abzusichern, sondern es muss der ganze Logistikweg analysiert werden.
Natürlich kann man die eigene Produktion absichern, entgegen Naturkatastrophen, oder wirtschaftspolitischen Risiken und Streiks, jedoch sollte man sich ebenfalls darauf gefasst machen, dass die Mitarbeiter der Lieferanten eventuell streiken, was ebenfalls einen Stillstand der Produktion mit sich führen würde.
BMW verzeichnet jährlich 50 Lieferanteninsolvenzen und trotzdem läuft deren Produktion ständig weiter, weil sich dort nicht auf einer Möglichkeit ausgeruht wird, sondern immer mehrere Alternativen bereitstehen.
Diese Art der Vorbereitung ermöglicht nicht nur einer Unterbrechung der Produktion vorzubeugen, sondern bietet eventuell einen Vorteil gegenüber der Konkurrenz. Sollte der Fall eintreten und die Konkurrenz fällt für einen Zeitraum aus, gewinnen sie einen Vorsprung, wenn ihr Unternehmen fast reibungslos weiter funktioniert.
Risk Management bedeutet, bei Verzugsgefahr, auf Knopfdruck Maßnahmen in die Wege leiten zu können, um die Produktion am Laufen zu halten. Verzögerte Reaktionen, auf Grund von einfachem nicht informiert sein, haben schwere Konsequenzen.
Ziel von Supply Chain Risk Management (SCRM), ist das mögliche Ausmaß berechenbar zu machen, und so den Schaden zu minimieren und gleichzeitig die Produktion zu maximieren. Denn: Ist Schaden eingetreten, zählt jede Minute.
Zur Lösung und Vorbeugung dieser Probleme, wurde 2019 von Stefan Papenberg die riskmethods-Lösung ins Leben gerufen. Dabei handelt es sich um einen Algorithmus welcher Minutengenaue Überwachung von Millionen weltweiter Datenquellen, von Online-Medien bis Datenbanken von Drittanbietern, ermöglicht. So kann man sogar schon vor den Lieferanten erfahren, ob und wo es ein Problem gibt, um vorbeugend zu handeln. Alle Zulieferer- und Logistikwege werden analysiert, und so wird die Produktion an allen Ecken überwacht.
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