Supply Chain: Beschaffungsmarkt China

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 26.11.2015

Deutsche Bahn AG nutzt in Zukunft chinesischen Beschaffungsmarkt

Eurasische Landbrücke als Transportalternative

Eurasische Landbrücke als Transportalternative

Ziele und Beweggründe

 
Die Deutsche Bahn AG hat ihre erste internationale Beschaffungsstelle in Shanghai eröffnet. Somit wird klar, dass nun verstärkt Wert darauf gelegt wird, die Supply Chain auf eine internationale Ebene zu bringen. Grund dafür sind Probleme mit deutschen Lieferanten wie der Siemens AG. Zwischen den beiden Unternehmen entstanden in der Vergangenheit Konflikte auf Grund von Lieferverzögerungen. Durch gezielte Lieferantensuche über Deutschland und Europa hinaus, will die Deutsche Bahn ihre Lieferanten und Beschaffungsmärkte optimieren. Das soll insbesondere bei großen Bestellungen helfen und als Risikopräventionsmaßnahme funktionieren. Zu diesen Bestellungen werden in den nächsten Jahren unter anderem Lokomotiven und Hochgeschwindigkeitszüge gehören. Obwohl die Zulieferer in China Konkurrenten sind, will die Deutsche Bahn die Konkurrenten als Instrument zur Belebung ihres Geschäfts nutzen. Darüber hinaus will man sichergehen, dass der beste Lieferant als Partner ausgewählt wird. In Shanghai will man den Suchprozess also unterstützen.

Der chinesische Beschaffungsmarkt für Zug-Ersatzteile

 
Dabei geht es verstärkt um die Beschaffung von Zug-Ersatzteilen und Infrastrukturmaterialien. Grund dafür ist die hohe Nachfrage, welche auf diesem Markt gegeben ist. Daraus resultiert, dass es genügend Lieferanten gibt, welche das Gesuchte bieten. Daher seien die Verantwortlichen der Deutschen Bahn AG gegenüber der Lieferantensuche optimistisch gestimmt. So gebe es bereits 40 potentielle Lieferanten, darunter beispielsweise der weltgrößte Zughersteller „China Railway Rolling Stock“ und der chinesische Industriemaschinenhersteller „Taiyuan Heavy Industry“. Frühere Kontakte sollen das Beziehen dieser Lieferanten ermöglichen. Während zurzeit die Zahl der Lieferanten aus dem Ausland in der gesamten Supply Chain bei weniger als 10 Prozent liegt, will man diese Zahl nun verdoppeln. Darüber hinaus werden die besten Lieferanten benötigt. Man könne nicht bei den jetzigen bleiben. Das liegt an der Einhaltungspflicht von Lieferterminen. Diese Pflicht ist für die Deutsche Bahn sehr wichtig. Es gibt Erwartungen an Termine und Lieferungen, und wenn diese nicht erfüllt werden, sei man unzufrieden.

Erwartungen

 
Die Deutsche Bahn AG plant mit jährlichen Ausgaben von 10 Milliarden Euro. Das bezieht sich auf den Zeitraum der nächsten fünf Jahre. Diese Ausgaben sollen für die Verbesserung des Netzwerkes und für Schienenfahrzeuge genutzt werden. Der Plan zur Internationalisierung der Supply Chain entstand im Mai 2015 und soll nun umgesetzt werden. Als Vorbereitung besuchte das Management der Firma chinesische Unternehmen und nahm an einer Sourcing-Messe in China teil. Vor ein paar Jahren waren chinesische Produkte lediglich wegen ihren Preisen beliebt. Jetzt steigt auch die Qualität. Somit ist der chinesische Beschaffungsmarkt für Unternehmen wie die Deutsche Bahn AG interessanter geworden.