Umstrukturierung des Transport- und Logistiksektors in Lettland
Autor: Thomas Wandler
Datum: 18.07.2024
Kooperation in Hafenwirtschaft zwischen Lübeck, Hamburg und Lettland
Die Partnerschaft in der Hafen-, Transport- und Logistikwirtschaft zwischen den deutschen Städten Lübeck und Hamburg sowie Lettland soll weiter intensiviert werden.
Kaspars Briškens, lettischer Transportminister erläutert: „Eine engere Zusammenarbeit mit den deutschen Häfen ist ein wichtiger Baustein für die Neuausrichtung des lettischen Transport- und Logistiksektors. Unsere Häfen blicken auf eine jahrhundertelange Zusammenarbeit zurück, die eine solide Grundlage für die weitere Entwicklung darstellt.“
Lettland als zentralen Logistik-Drehscheibe der Ostsee
Der lettische Verkehrs- und Logistiksektor soll neu ausgerichtet werden, um unabhängiger von der russischen Fracht zu werden. Dies wird durch die Entwicklung neuer Ladungsströme angestrebt. Zusätzlich sollen die lettischen Exporte gesteigert und der Binnenverkehr ausgebaut werden. Die Förderung der industriellen Entwicklung in Häfen und Sonderwirtschaftszonen ist ebenfalls geplant. Des Weiteren sollen verstärkt Projekte für erneuerbare Energien vorangetrieben und eine neue militärische Mobilität an der Nato-Ostflanke etabliert werden.
Die wöchentlichen Abfahrten zwischen Lübeck und dem lettischen Hafen Liepaja haben sich seit 2016 bis heute von drei auf sechs verdoppelt, da keine Fahrten mehr nach Russland durchgeführt werden. Lettland habe sich innerhalb weniger Jahre zu einer zentralen Logistik-Drehscheibe der Ostsee entwickelt.
Im letzten Jahr hat der Außenhandel zwischen Deutschland und Lettland ein Volumen von 1,71 Millionen Tonnen betragen. Der Containerverkehr zwischen Lettland und Hamburg verzeichnete im selben Jahr etwa 63.000 TEU.
„Der Anteil der Logistik an der gesamten Wirtschaftsleistung in Lettland liegt bei rund zehn Prozent; EU-weit beträgt dieser Wert nur rund fünf Prozent. Das zeigt die große Bedeutung Lettlands für den Hafenstandort Lübeck und damit auch die LHG“, erläutert Sebastian Jürgens, LHG-Geschäftsführer.
Zukunftspläne
Liepāja Special Economic Zone Authority, die LHG und die Hansestadt Lübeck unterzeichneten ein Memorandum of Cooperation, dass zur weiteren Zusammenarbeit verpflichtet. Dies sei auch notwendig, um gemeinsam ein modernes und belastbares Europa zu gestalten.
Zudem wird an einem „Grünen Schifffahrtskorridors“ gearbeitet, um die Wirtschaft nachhaltiger zu gestalten.
Das Projekt „Rail Baltica“ soll ab 2030 die Baltischen Staaten mittels Normalspurbreite in das europäische Eisenbahnsystem integrieren.
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