2018 erneutes Wachstum im Einzelhandel
Autor: Marcus Schilling
Datum: 10.01.2019
Größter Zuwachs im Online-Handel
Der deutsche Einzelhandel ist letztes Jahr seit neun Jahren in Folge erneut gewachsen. Aufgrund der Lohn- und Beschäftigungszuwächse in Deutschland stieg die Kaufkraft der Verbraucher, wovon die Branche profitierte. Im Zuge dessen stieg der Umsatz laut Berechnungen des Statistischen Bundesamtes insgesamt um 3,1 bis 3,3 Prozent. Diese Zahlen wurden anhand der Daten der ersten elf Monate ermittelt.
Im Jahr 2017 lag das Wachstum bei 4,3 Prozent, im Jahr davor bei 2,9. Bereinigt um die Inflation war betrug die Höhe letztes Jahr rund 1,5 Prozent. Besonders die Sparte Internet- und Versandhandel konnte ein hohes Plus verbuchen und legte um 6,2 Prozent zu. Auch Apotheken und Geschäfte mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten lagen ganz vorne mit 4,1 Prozent Wachstum. Im Bereich Textilien, Bekleidung, Schuhe und Lederwaren sank der Umsatz jedoch um 1,7 Prozent.
Kleine Einzelhändler stagnieren
Den größten Zuwachs konnten der Onlinehandel und große Handelshäuser aufgrund der Kauflust der Verbraucher erzielen. Kleine Händler hingegen erreichten jedoch kaum Zuwachs – laut Experten liege dies am steigenden Onlinehandel.
Allgemein betrachtet jedoch sind die konjunkturellen Rahmenbedingungen des Einzelhandels gut. Letztes Jahr wurde von höheren Einkommen und Rekordbeschäftigungen positiv beeinflusst. Die Tarifverdienste 2018 wuchsen mit 2,8 Prozent schneller als die Preise mit 1,9 Prozent.
Weiterhin stieg die Zahl der Beschäftigten auf 44,8 Millionen und erreichte damit einen Rekord. Laut den meisten Wirtschaftsinstitutionen soll sich die Zahl im kommenden Jahr aufgrund von steigenden Löhnen erhöhen. Eine gute Voraussetzung für ein Fortsetzen des Aufwärtstrends im Einzelhandel. Zuletzt ging der Umsatz im Einzelhandel im Jahr 2009 zurück. Damals war die Wirtschaft von der weltweiten Finanzkrise betroffen.
Kauflust bleibt auch in Zukunft stark
Für die deutsche Konjunktur ist die Kaufkraft der Verbraucher enorm wichtig: Laut dem Nürnberger Marktforschungsinstituts GfK befindet sich der Anteil des privaten Konsums am Bruttoinlandsprodukt bei 55 Prozent.
Obwohl der Konjunkturoptimismus aufgrund des Handelskonflikts mit den USA und des Brexits zuletzt abnahm, erreichte der deutsche Arbeitsmarkt einen Höhepunkt. So konnte am Jahresende ein Anstieg der Kauflust trotz eines vorherigen Rückgangs beobachtet werden.
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