Adidas will Reebok abgeben

Autor: Marcus Schilling
Datum: 19.02.2021

Verkaufsprozess der US-Tochter eingeleitet

Der Sportartikelkonzern Adidas will sich von Reebok trennen. Der formale Verkaufsprozess für die US-Tochter wurde nach eingehender Prüfung strategischer Alternativen eingeleitet.

Konzentration auf die Marke Adidas

Das in Herzogenaurach ansässige Unternehmen will sich in Zukunft auf die eigene Marke Adidas konzentrieren. Laut der aktuellen Pressemitteilung soll die führende Position der Marke Adidas im weltweiten Sportartikelmarkt weiter gestärkt werden. Dementsprechend wird Adidas Reebok ab dem ersten Quartal 2021 als aufgegebenen Geschäftsbereich ausweisen.

Der Vorstandsvorsitzende von Adidas, Kasper Rorsted äußerte, dass Reebok und Adidas ihr Wachstumspotenzial unabhängig voneinander deutlich besser ausschöpfen können. Er sieht die langfristigen Wachstumschancen in der Sportartikelbranche als sehr attraktiv an.

Reebok: Teurer Unternehmenskauf

Über den eingeleiteten Verkaufsprozess sagte Rorsted: „Wir werden in den kommenden Monaten mit Hochdruck daran arbeiten, eine erfolgreiche Zukunft für die Marke Reebok und das Team dahinter zu gewährleisten.“

Für Adidas wird es die Trennung eines teuren Unternehmenskaufs sein. Im Jahr 2006 zahlte Adidas für Reebok mehr als drei Milliarden Euro. Dieser Preis galt damals als überhöht. Jetzt wird vermutet, dass Adidas mit dem Verkauf nur etwa eine Milliarde Euro erlösen könnte.

Reebok wurde ursprünglich gekauft, um die Position gegenüber Nike in den Vereinigten Staaten zu verbessern. Dies gelang jedoch nicht. Lange Zeit erwirtschaftete Reebok Verluste. Zumindest in den letzten drei Jahren konnte die US-Marke wieder operative Gewinne erzielen.

Über Details zu seinem strategischen Geschäftsplan bis 2025 wird Adidas am 10. März informieren.