Amazon erhöht Mindestlohn in den USA

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 05.10.2018

Beschäftigte erhalten 15 US-Dollar die Stunde

Amazon hat angekündigt, den Mindestlohn in den USA für seine Lagerarbeiter auf 15 US-Dollar die Stunde zu erhöhen. Dies wurde am 2. Oktober von dem Online-Riesen bekannt gegeben. Ab dem 1. November tritt der neue Lohn in Kraft und gilt für über 250.000 Beschäftigte und 100.000 Saisonarbeiter. Aktuell liegt der Mindestlohn in den USA bei 7,25 US-Dollar in der Stunde.

„Wir haben unseren Kritikern zugehört, überlegt, was wir tun wollen und entschieden, dass wir die Führung übernehmen wollen“, so Jeff Bezos, Vorstandschef von Amazon. „Wir freuen uns über diese Veränderung und ermutigen unsere Konkurrenten und andere große Arbeitgeber, sich uns anzuschließen.“

US-Senator Bernie Sanders erstellte kürzlich einen Gesetzesentwurf, bei dem große Unternehmen besteuert werden, dessen Beschäftigte staatliche Unterstützung in Anspruch nehmen müssen. Von dem Senator von Vermont wurde der Gesetzesentwurf als „Bezos Act“ betitelt.

Erst Anfang September erreichte Amazon bei seiner Marktkapitalisierung die 1 Billion US-Dollar Marke. Im zweiten Geschäftsquartal 2018 erreichte Amazon einen Gewinn von 2,5 Milliarden US-Dollar. Der Umsatz stieg um 39 Prozent auf 52,9 Milliarden US-Dollar.

In Deutschland fordern Amazons Beschäftigte seit Mai 2013 eine höhere Bezahlung, Urlaubsgeld und tarifliches Weihnachtsgeld durch einen Tarifvertrag sowie bessere Arbeitsbedingungen. Laut der Gewerkschaft Verdi bleibt das Urlaubsgeld bei Amazon komplett aus und das Weihnachtsgeld liege unter dem Tarif. Bisher hat Amazon jegliche Gespräche mit Verdi abgelehnt. „Jedes Land ist anders. Wir haben aktuell diese Ankündigung in Großbritannien und in den USA gemacht. Und in allen anderen Ländern werden wir die Situation weiter prüfen“, so Amazon gegenüber Golem.de.