Steht Toys ‚R‘ Us kurz vor einer Übernahme?

Autor: Marcus Schilling
Datum: 05.10.2018

Irischer Konkurrent soll das Unternehmen kaufen wollen

Während in den USA in Folge der Insolvenz alle Filialen von Toys ‚R‘ Us geschlossen werden, könnte das Geschäft in Deutschland gerettet werden. Der irische Familienkonzern Smyths übernimmt das Geschäft im deutschsprachigen Raum, so Insider. Es soll sogar bereits eine verbindliche Vereinbarung beschlossen worden sein. Über den Kaufpreis gibt es keine Informationen.

Durch den Kauf wird Smyths rund 90 Läden und das Internetgeschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz übernehmen. Die Genehmigung von den Behörden steht noch aus. Anscheinend möchte Smyths den Namen der Geschäfte ändern. Ebenfalls werden das Management und die Mitarbeiter sowie die hiesige Verwaltung in Köln von Toys ‚R‘ Us übernommen. Smyths ist ein Familienunternehmen mit Sitz in Irland und betreibt über hundert Läden im Vereinigten Königreich und in Irland. Durch den Verkauf der Filialen im deutschsprachigen Raum erobert Smyths nun auch den deutschen Markt.

Übernahme steht kurz bevor

Der Fusions- und Übernahmespezialist Acris wird Smyths bei dem Deal beraten, Toys ‚R‘ Us hat die Investmentbank Lazard mandatiert. Beide wollten sich zu der Übernahme nicht äußern. Laut Berichten konnten Interessenten Anfang April Gebote abgeben. Darunter befand sich auch Smyths.

Wie der Verkauf ausgeht, ist nicht nur für die Mitarbeiter und Lieferanten wichtig, sondern auch für die Geldgeber, welche Toys ‚R‘ Us im Rahmen der Insolvenz mit Krediten unterstützt haben. Rund ein halbes Dutzend spekulativer Fonds, welche auf Kredite an angeschlagene Unternehmen vergeben, seien „Debtor-In-Possession“. Sie besitzen Anleihen an der Zwischenholding Taj, welche das deutschsprachige Geschäft von Toys ‚R‘ Us führt.

Toys ‚R‘ Us wurde wie andere stationäre Geschäfte von dem Wettbewerb mit dem Online-Handel belastet. Die US-amerikanische Spielwarenkette gab im September die Insolvenz bekannt und kündigte nun an, alle US-amerikanischen Filialen zu schließen. Neben dem Geschäft im deutschsprachigen Raum soll auch das für andere Länder an andere verkauft werden.