Amazon: Streik bis einschließlich Cyber-Monday

Autor: Marcus Schilling
Datum: 29.11.2019

Ver.di kämpft für die Rechte der Angestellten

Schon mehrere Tage vorher machte Amazon mit extremen Preissenkungen Werbung für den Black Friday und den Cyber Monday. Aber die Arbeitnehmer des Online-Händlers sagen, dass ihre Arbeit nicht dem Billigpreis entspricht. Daher fordern die Arbeiter nun einen Tarifvertrag für „existenzsichernde Löhne und gute und gesunde Arbeit“. Somit ziehen die empörten Arbeitnehmer des Konzerns in den Streik. Bis einschließlich zum Cyber Monday, wird dieser in Koblenz, Leipzig und Bad Hersfeld andauern. Erst Dienstagmorgen wird wieder der Alltag einkehren.

Kunden des Online-Giganten können beruhigt sein. „Die Pakete kommen pünktlich an“, verspricht ein Unternehmenssprecher. Zudem sagt er, dass die Mehrheit der Mitarbeiter sich „ganz normal um Kundenbestellungen“ kümmern werde.

Ver.di im Einsatz für die Mitarbeiter

Die Diskussion zwischen Ver.di und Amazon dauert bereits ein paar Jahren an. Die Dienstleistungsgewerkschaft setzt sich dafür ein, dass die Angestellten von Amazon nach dem Tarifvertrag bezahlt werden – dieser soll sich an dem Tarif des Einzel- und Versandhandels orientieren. Amazon hingegen besteht darauf, dass die Tätigkeiten der Arbeitnehmer dem der Logistikbranche entsprechen und nicht denen eines Einzelhändlers.

Der Online-Konzern beharrt durchgehend auf seine Aussage und beschreibt sich selbst als „fairen Arbeitgeber“. Zudem argumentiert Amazon: „Wir bezahlen am oberen Ende dessen, was für vergleichbare Tätigkeiten üblich ist und überprüfen jährlich unsere Löhne“. Außerdem wird auf zahlreiche Zusatzleistungen hingewiesen.

Die Gewerkschaft hingegen ist anderer Meinung. Ver.di fordert die Aufhebung der Blockadepolitik seitens des Konzerns. Orhan Akman, Ver.di-Bundesfachgruppenleiter im Einzelhandel sagt hingegen, dass grundlegende Rechte der Arbeitnehmer nicht gewehrt werden würden: „Der Alltag bei Amazon besteht aus Arbeitshetze und extremem Druck. Das führt dazu, dass viele Beschäftigte krank werden.“