Amazon will stationäres Geschäft in Deutschland eröffnen
Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 06.01.2020
Zusammenarbeit mit Gewerkschaften wird ausgeschlossen
Amazon plant die Einführung von Geschäften in Deutschland. So soll das Unternehmen nicht nur online, sondern ebenfalls offline zur Verfügung stehen. Jedoch wurden noch keine genauen Details über die Umsetzung der realen Geschäfte preisgegeben.
In den USA sind bereits stationäre Geschäfte des Online-Giganten als „Amazon Go“ vorhanden. Zudem werden diese komplett ohne Kassen betrieben und sind teilautomatisiert. Kameras erkennen automatisch was der Kunde an Ware mit sich nimmt. Die Bezahlung erfolgt per App.
Bisher hatte Amazon nur gelegentlich Pop-Up-Stores auf deutschen Märkten in Betrieb genommen. Diese wurden zu bestimmten Beweggründen wie Weihnachten geöffnet. Die USA, Kanada und Großbritannien konnten sich bereits mit der Biomarkt-Kette „Whole Foods Market“ (ebenfalls von Amazon) bekannt machen.
Keine Gewerkschaft für Amazon-Geschäfte
Amazon-Deutschland-Chef Ralf Kleber erklärt allerdings, dass der Konzern auf eine Zusammenarbeit mit Gewerkschaften wie Ver.di verzichten werde. Er sehe keinen Grund für die Zusammenarbeit mit Dritten. Zudem betont Kleber: „Man sollte sich von der Vorstellung lösen, dass man nur ein sozial gerechter Arbeitgeber sein könne, wenn man einer bestimmten Vereinigung angehört.“
Um dies auszugleichen versichert Amazon, dass das Unternehmen über ausgewählte Betriebsräte verfügt. Dadurch seien gute Ausbildungs- sowie Karrieremöglichkeiten versichert, die von einer ordentlichen Bezahlung abgerundet werden. Ver.di befindet sich seit Jahren mit dem Konzern um höhere Löhne im Streit. Die Gewerkschaft verlangt einen Tarifvertrag zu Bedingungen des Einzelhandels.
Alexa als Einkaufsassistent
Mit dem sprachgesteuerten System Alexa sollen Kunden verschiedenste Geräte und Services leichter nutzen können. Zudem sollen auch Einkäufe über den smarten Lautsprecher Echo Dot verbreitet werden. Zu diesem Zweck wird dieser zu niedrigen Preisen angeboten, damit mehr Nutzer von diesem Gerät Gebrauch machen. Zudem erklärt Kleber: „Amazon hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass man nicht sofort die komplette Gewinnmarge mit allen Elektronikgeräten realisieren muss.“
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