Anzahl der Klagen gegen Bayer steigen weiter

Autor: Marcus Schilling
Datum: 29.04.2019

Bayer geht in Berufung gegen Urteile

Die Klagen gegen Bayer wegen mutmaßlicher Krebsrisiken glyphosathaltiger Unkrautvernichter nehmen nicht ab. Bis zum 11. April haben 13.400 Personen Anklage erhoben – 2.200 mehr als Ende Januar. Dies gab Bayer am Donnerstag bekannt.

Im August letzten Jahres wurde einem Krebspatienten ein hoher Schadenersatz von einem Geschworenen-Gericht zugesprochen. Seitdem steigt die Zahl der Klagen konstant. Im März wurde Bayer ebenfalls in einem Geschworenen-Prozess verurteilt – mit im Raum stehenden Summen von jeweils knapp 80 Millionen Dollar.

Bayer geht in Berufung

Bayer weist weiter alle Vorwürfe zurück und beruft sich auf zahlreiche wissenschaftliche Studien: „Das Unternehmen ist weiterhin überzeugt, gute Argumente zur Verteidigung gegen die erhobenen Ansprüche zu haben, und beabsichtigt, sich in all diesen Verfahren entschieden zur Wehr zu setzen“.

Der Chemie-Konzern hat bereits Berufung gegen die Urteile eingelegt und erhofft sich, dass die zuständigen Richter die Sache in der nächsten Instanz anders beurteilen als die Geschworenen. Zuletzt forderte ein Richter in einem Prozess Bayer und die Klägerseite zum Einsatz eines Mediators auf, wodurch eine gütliche Einigung erzielt werden kann.

Monsanto weiterhin Ergebnistreiber

Bayer gab am Donnerstag die Quartalszahlen bekannt, aus denen Monsanto als Ergebnistreiber hervorgeht. Im ersten Quartal stieg der bereinigte Betriebsgewinn (Ebitda) um über 44 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Am Jahresbeginn wurde ein Umsatz von 13,02 Milliarden Euro verbucht – währungs- und portfoliobereinigt ein Wachstum von rund vier Prozent.

Unter dem Strich nahm Bayer jedoch deutlich weniger ein, als vor der Jahresfrist. Dies wurde insbesondere durch hohe Sonderaufwendungen wegen der Monsanto-Übernahme und dem Restrukturierungsprogramm von Bayer ausgelöst. Das Konzernergebnis stieg um über 36 Prozent auf 1,24 Milliarden Euro ab.

Den Ausblick für das Gesamtjahr lässt der Konzern unverändert. Es wird ein währungs- und portfoliobereinigtes Umsatzplus von rund vier Prozent auf rund 46 Milliarden Euro erwartet. Außerdem wird ein Anstieg des bereinigten Betriebsgewinns (Ebitda) auf rund 12,2 Milliarden Euro vorausgesagt.