Audi strukturiert um: Von Arbeitern bis zur Produktionskapazität

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 26.11.2019

100.000 Fahrzeuge weniger in Ingolstadt und Neckarsulm

Audi unterliegt momentan einer großen Diskussion – welche Arbeitsstellen sollen zu welcher Anzahl abgebaut werden. Leider konnte sich der Autohersteller noch immer nicht mit dem Betriebsrat auf ein Zukunftspaket einigen.

Mit einem sogenannten „Zielbild“ für das Jahr 2025, will Audi nun klar sortieren, welche Fahrzeuge und Dienstleistungen angeboten werden sollen. Daran will der Betriebsrat unterscheiden können, welcher Aufgabenbereich in Zukunft nicht mehr benötigt wird. Um Arbeiter wegen des drohenden Abbaus nicht in Angst zu versetzen, werden Weiterbildungen und Umschulungen angeboten.

Arbeiter sparen – aber nicht durch Entlassungen

Geplant ist eine Senkung der Produktkapazität um je 100.000 Fahrzeuge, an den Produktionsstandorten Ingolstadt und Neckarsulm. Dementsprechend sollen 4.000 bis 5.000 Arbeitsstellen anhand von Altersteilzeit- und Vorruhestandregelungen abgebaut werden. Denn Audi möchte seine Arbeiteranzahl nicht durch Kündigungen senken – bestehende Stellen sollen nicht neubesetzt werden.

Bis zur kommenden Woche soll Audi zu einer Einigung kommen. Es wird ebenfalls noch über die Jobgarantie, welche noch bis 2025 andauert, diskutiert. Arbeitnehmervertreter verlangen einen längeren Zeitraum bis 2030 – Audi lehnt dies jedoch weiterhin ab. Audi würde eine Verlängerung bis 2029 akzeptieren, unter der Bedingung: Der Betriebsrat akzeptiert die Reduzierung der Produktionskapazitäten.

Audi tauscht Vorstände aus

Auch Audi möchte nun seine Besetzung im Vorstand komplett umkrempelt. In der letzten Woche wurde bekannt gegeben, dass der Vorstandschef und mehrere Vorstände ausgetauscht werden sollen. Markus Duesmann wird ab 2020 der neue Chef des Automobilherstellers heißen – dieser soll Audi von Grund auf umgestalten. Duesmann ist Spezialist für Motoren und kommt von BMW. Während BMW seinen Verlust nachtrauert, möchte Duesmann der Marke Audi wieder den Titel „Vorsprung durch Technik“ zurückverleihen.