Bergkamen: Wasserstoff-Cluster in Planung
Autor: Thomas Wandler
Datum: 15.01.2024
Bayer, E.ON, Iqony und Westenergie arbeiten zusammen für nachhaltige Energie
Die Großkonzerne Bayer, E.ON, Iqony und Westenergie haben eine Absichtserklärung mit dem Namen „Memorandum of Understanding“ (MOU) unterzeichnet, um gemeinsam die Durchführbarkeit eines Wasserstoff-Clusters in Bergkamen zu prüfen.
Das geplante Projekt umfasst die gesamte Wasserstoff-Wertschöpfungskette. Der Fokus des Clusters liegt auf der Erzeugung von grünem Wasserstoff unter Verwendung von importiertem Ammoniak als Transportmedium. Zukünftige potenzielle Abnehmer könnten im Industriepark Bergkamen des Bayer-Konzerns mit dem produzierten Wasserstoff beliefert werden.
Beiträge von den beteiligten Partnern im Projekt
E.ON, ein globales Energieunternehmen mit Schwerpunkt auf Energienetzen und Kundenlösungen, ist für die Beschaffung von Ammoniak, die Logistik und den Vertrieb von Wasserstoff zuständig.
Der Dienstleister und Anlagebentreiber Iqony, tätig im Bereich grüne Energien, wird die Ammoniakspeicherung übernehmen, den Ammoniak-Cracker errichten und betreiben sowie standortvorbereitende Maßnahmen am Bayer-Standort Bergkamen betreuen. Die Planungen beinhalten auch den Bau einer Pipeline zur Beförderung des erzeugten Wasserstoffs zum Industriepark des Projektpartners Bayer.
Westenergie, ein Energiedienstleister und Infrastrukturanbieter, führt eine gründliche Prüfung des Pipeline-Baus durch. Dabei liegt der Schwerpunkt auf der technischen Umsetzbarkeit sowie der Einhaltung der Genehmigungsanforderungen.
Der multinationale Chemie- und Pharmakonzern Bayer ist Partner bezüglich der Abnahme und Verwertung des produzierten Wasserstoffs.
Wasserstoffwirtschaft in der Region
Dr. Andreas Reichel, CEO von Iqony, erklärt: „Die künftig zur Dekarbonisierung unserer Volkswirtschaft benötigten Wasserstoffkapazitäten werden so groß sein, dass es schlicht nicht möglich sein wird, diese Mengen allein aus heimischer Erzeugung auf Basis erneuerbarer Energien bereitzustellen. Vielmehr braucht es Importe und eine funktionierende Importinfrastruktur, damit der benötigte Wasserstoff in Zukunft sicher und verlässlich bereitgestellt werden kann.“
Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende von Westenergie, betont, dass die deutsche Industrie und der Mittelstand sichere, saubere und bezahlbare Energie benötigen, um auch in Zukunft international wettbewerbsfähig zu bleiben und Arbeitsplätze zu sichern. Sie unterstreicht, dass dafür Wasserstoff in großen Mengen und zügig erforderlich ist, da nicht alle Prozesse elektrifiziert werden können.
Das Ziel E.ON sei die schnelle und unkomplizierte Belieferung der Kunden mit Wasserstoff, um eine funktionierende Wasserstoffwirtschaft zu errichten.
Dr. Dieter Heinz, Leiter Site Management & Infrastructure Services in der Bayer-Division Pharmaceuticals, erläutert: „Grüner Wasserstoff aus Ammoniak kann für uns zu einem weiteren wichtigen Baustein werden, um bis 2030 ein klimaneutraler Standort zu sein und unserem langfristigen Ziel von Netto-Null-Treibhausgasemissionen bis 2050 näherzukommen.“
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