Bericht wirft VW auch an neuen Motoren Manipulation vor

Autor: Duran Sarikaya
Datum: 13.09.2019

Konzern und Verkehrsministerium weisen Vorwürfe zurück

Genau vier Jahre ist es her, dass Volkswagen mit Manipulationen zur Senkung der Abgaswerte ihrer Fahrzeuge Schlagzeilen machte. Damals war es der Motor EA 189, welcher durch eine Software präpariert wurde, um die Grenzwerte einzuhalten. Nun sorgt ein Bericht des SWR für Aufruhr, nach welchem auch Dieselmotoren mit der Euro-6 Abgasnorm manipuliert worden seien. Demnach soll der Motor EA 288, ein Nachfolger des EA 189, mit einer sogenannten „Zykluserkennung“ versehen worden sein, welche schon 2015 benutzt wurde. Diese Software bewirkt, dass die Abgasreinigung des Fahrzeugs lediglich während Abgastest vollständig läuft. Im normalen Straßenverkehr hingegen sorgt die Erkennung dafür, dass die Reinigung stark reduziert oder gänzlich ausgesetzt wird, was zu einem erhöhten Abgasausstoß führt.

VW hingegen bestreitet die Vorwürfe und bekräftigt, dass der Motor EA 288 bereits im Herbst 2015 untersucht worden sei. Damals ließe sich feststellen, dass „keine Software verbaut [wurde], die eine unzulässige Abschalteinrichtung im Sinne der Gesetzgebung darstellt“. Auch, dass durch Nutzung von Fahrkurvendaten Abgaswerte manipuliert wurden, bestreitet der Konzern. Auch das Bundesverkehrsministerium bestätigte, dass keine entsprechende Software gefunden wurde. Bereits 2016 habe das Kraftfahrt-Bundesamt eigene Messungen und Untersuchungen durchgeführt.