Bestechung bei BMW
Autor: Marcus Schilling
Datum: 05.03.2019
BMW-Betriebsrat soll Kollegen 30.000 Euro für Delegiertenstimme angeboten haben
Es klingt stark nach einem Skandal im Hause BMW. Gestern kam heraus, dass es vor der nächsten Aufsichtsratswahl zu einem Bestechungsversuch gekommen sein soll. So soll einer der Betriebsräte einem Kollegen Geld dafür versprochen haben ihm seine Stimme zu geben.
30.000 Euro sollen Murat Yilmaz, möglicher Kandidat für den BMW-Aufsichtsrat, für eine Delegiertenstimme geboten worden sein. Yilmaz bestätigte diesen Vorwurf gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.
Der Täter soll ein BMW-Betriebsrat und langjähriger Kollege von Yilmaz sein. Yilmaz habe das Angebot jedoch ausgeschlagen.
„Ich habe viel erlebt bei BMW. Gegen falsche Menschen bei BMW muss ich etwas unternehmen – ich kann nicht anders“, so Yilmaz. Nun fordert er eine Abmahnung und den Rücktritt seines Kollegen aus dem Betirebsrat.
Überprüfung des Falls „mit Hochdruck“
Auch eine Sprecherin von BMW bestätigte den Fall und sagte, dass man dies bereits an die Compliance-Abteilung weitergegeben habe. Hier werde nun genau geprüft, in wieweit es sich um einen Verstoß gegen Regeln und Gesetze handelt.
Die Abteilung arbeite „mit Hochdruck daran, diesen Fall zu prüfen“, so BMW. Details dazu wurden bislang noch nicht veröffentlicht.
Yilmaz deckte schon öfter Missstände bei BMW auf
Murat Yilmaz ist nicht irgendwer. Er ist als unabhängiger Betriebsrat bei BMW beschäftigt. In den vergangenen Jahren hatte er immer mal wieder seine Meinung öffentlich kundgetan – mehrmals wegen der Vermutung Missstände bei BMW entdeckt zu haben. Beispielsweise übte er Kritik an der Macht der Gewerkschaft IG Metall. Der neuste von ihm aufgeklärte Missstand ist der Bestechungsfall, den er jetzt veröffentlichte.
Unteranderem wird die Geschäftsführung vom Aufsichtsrat überwacht. Ende dieses Monates wird ein neues Gremium bei BMW gewählt.
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