BMW entwickelt Plattform mit Riesen-Speicher

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 01.04.2019

Ein Schritt weiter in Richtung autonomes Fahren

Was wären selbstfahrende Autos nur ohne Kameras, Sensoren und Lidar. Diese Elemente verarbeiten die Informationen und leiten daraus kontrollierte Handlungen ab, wie beispielsweise das Bremsen an einer roten Ampel.

Eine ausschließlich logische Verarbeitung der Daten macht das Auto jedoch nicht automatisch auch verkehrstauglich. Auch bei längeren Fahrten auf der Autobahn müssen Gefahrenquellen umgehend erkannt und beseitigt werden. Fährt das Auto neben mir unruhig oder wechselt der Lkw die Spur, ohne den Blinker zu setzen?

Situationen wie diese müssen dem Schwarmgehirn der selbstfahrenden Autos vermittelt werden. Die Datenmenge, die dabei entsteht, ist unglaublich groß. BMW hat diese Daten auf fünf Millionen Kilometern Strecke gesammelt und speist die Informationen nun in seine High Performance D3 Plattform ein. Der Speicher der Plattform beträgt rund 230 Petabyte – also rund 1.000 Terrabytes. Zum Vergleicht: ein handelsüblicher Laptop verfügt über eine Festplattengröße von einem Terrabyte.

Um das Ganze besser zu verstehen, liefert BMW eine anschauliche Erklärung: 230 Petabyte entsprechen in etwa einem Volumen von 45 Wohnungen mit jeweils 80 Quadratmetern und einer Raumhöhe von drei Metern, welche vom Boden bis zur Decke mit CDs gefüllt sind. Zudem kommen pro Tag 1.500 Terrabyte an neuen Rohdaten hinzu. Damit könnte man täglich etwa 23.000 iPhone X füllen.

2021 will BMW seinen neuen Elektro-SUV als Serienmodell auf den Markt bringen. Gegen einen Aufpreis soll dieses auch das System zum autonomen Fahren an Bord haben. Der Computer soll das Auto dann bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h eigenständig kontrollieren können.

Zudem soll es 2021 eine Test-Flotte mit Testfahrzeugen der Automatisierungsstufe 4 geben. Diese Autos können ganz ohne Hilfe eines Fahrers fahren. Diese muss lediglich in bestimmten Notsituationen eingreifen.