Börsenaufsicht bei Tesla

Autor: Marcus Schilling
Datum: 27.02.2019

Neue Negativschlagzeilen wegen Musk

Tesla hat erneut Ärger mit den US-Behörden: Nun will die Börsenaufsicht SEC den Elektroautobauer ins Visier nehmen. Grund dafür ist Konzernchef Elon Musk, der die früheren Auflagen eines Vergleiches missachtet habe. Im Zuge dessen sollen gerichtliche Maßnahmen gegen Musk eingeleitet werden, so ein Antrag der SEC bei dem zuständigen Gericht in Manhattan. Darauf sank die Tesla-Aktie nachbörslich teilweise um über fünf Prozent ab.

Letztes Jahr wurde Musk bereits von der SEC aufgrund seiner Tweets verklagt. In einem Vergleich einigte man sich darauf, dass marktbewegende Nachrichten nicht eigenmächtig über Musks Social-Media-Kanäle verbreitet werden dürfen. Trotzdem postete der Tech-Milliardär letzte Woche bei Twitter über die mögliche Jahresproduktion 2019.

„Tesla baute 0 Autos 2011, aber wird 2019 rund 500.000 bauen“, hieß es in dem Tweet am 19. Februar. Dies sei laut der Börsenaufsicht ein Verstoß gegen die gerichtlichen Auflagen. Tesla müsse jegliche Kommunikation Musks an die Kapitalmärkte vorher überprüfen und genehmigen. Musk sah dies einem Anwalt zufolge nicht als notwendig an, da die Aussagen nur das wiederholten, was Ende Januar bereits bei der Vorlage der Quartalszahlen veröffentlicht wurde.

Daraufhin gab der Konzernchef klein bei und erläuterte, sein Tweet meine eine aufs Jahr hochgerechnete Produktionsrate, die Ende 2019 erreicht werden könnte. Doch die SEC erwiderte, es gebe keine „vorab genehmigte schriftliche Kommunikation“ vom 30. Januar, in der dokumentiert ist, dass „Tesla rund 500.000 Autos im Jahr 2019 baut“. In dem Brief an die Aktionäre wurde die Zahl 400.000 als Auslieferungsziel für das laufende Jahr festgehalten. Somit sei der Tweet nicht abgesprochen und inhaltlich falsch, so der SEC. Es sei ein klarer Verstoß gegen die Regeln.

Marktmanipulation durch Tweets

Musk geriet erstmals ins Visier der Behörde, als er im August twitterte, sein Unternehmen zum Aktienkurs von 420 Dollar privatisieren zu wollen. Die Finanzierung, um das Unternehmen von der Börse zu nehmen, sei „gesichert“. Dadurch wurde der Aktienkurs zunächst stark angehoben, jedoch stellte sich die Behauptung Musks laut SEC als haltlos heraus. Darauf folgte eine Klage wegen Marktmanipulation.

Neben einer Geldstrafe wurde Musk neben der Kommunikation mit den Anlegern auch dazu verurteilt, den Vorstandsvorsitz an den übergeordneten Verwaltungsrat abzugeben. Musk verfasste trotzdem weiterhin Tweets, in denen er über die Aufsicht lästerte. Welche Konsequenzen nun auf Musk zukommen, bleibt abzuwarten.