Coca-Cola will Costa übernehmen

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 04.09.2018

Deal von über 5,1 Milliarden Dollar

Coca-Cola möchte die britische Kaffeehauskette Costa für 5,1 Milliarden Dollar übernehmen. Würde der Deal über die Bühne gehen, wäre er einer der größten in der Firmengeschichte Coca-Colas. Mit der Übernahme möchte sich der Cola-Hersteller erweitern.

Costa wurde 1971 in London gegründet und verfügt mittlerweile über rund 4.000 Cafés weltweit. Laut dem Unternehmen sei es der Marktführer im Kaffeegeschäft in Großbritannien. Verglichen zu Starbucks, welches 28.000 Filialen weltweit betreibt, hat Costa jedoch noch einiges aufzuholen.

Hauptgrund für die Übernahme ist, dass Coca-Cola mit diesem strategischen Investment sein Sortiment erweitern möchte, um im Wettbewerb seine Rivalen ausstechen zu können. Hinzukommt, dass der Getränkekonzern aufgrund des niedrigen Aktienkurses an der Börse unter Druck steht. Viele Investoren sehen die Zukunft für Getränkekonzerne wie Coca-Cola ungewiss, da Verbraucher zunehmend gesündere Getränke verlangen.

Aus diesem Grund bietet Coca-Cola anstelle von gezuckerten Softdrinks vermehrt Smoothies, Säfte, Tees und weitere kalorienarme Getränke an. In den USA hatte Coca-Cola erst kürzlich einen Erfolg mit der Kaffeemarke Georgia Coffee, die insbesondere als Eiskaffee in Dosen verkauft wird. Auch Rivale Pepsi arbeitet an einem gesünderen Image: Vor wenigen Wochen erwarb der Konkurrent von Coca-Cola Sodastream, die israelische Wassersprudlerfirma.

„Mit diesem Deal setzen wir auf das stark wachsende Kaffeegeschäft“, so Coca-Cola-Chef James Quincey gegenüber dem „Wall Street Journal“. Coca-Cola gehe es vor allem darum, das Kaffeegeschäft zu erweitern und nicht zu einem Betreiber von Kaffeelokalen zu werden. Costa liefert seinen Kaffee auch an Einzelhandel, wodurch für Coca-Cola eine weitere Einnahmequelle entsteht. Auch Fachkräfte schätzen, dass der Getränkekonzern die Übernahme nicht nutzen wird, um Starbucks Konkurrenz zu machen, sondern um Kaffee in Supermärkten zu verkaufen.

„Heißgetränke sind einer der wenigen Bereiche in der gesamten Getränkelandschaft, in denen Coca-Cola keine globale Marke hat“, sagt Quincey weiter. Diese Unternehmenslücke soll nun mit der Übernahme von Costa gefüllt werden. Der Deal soll bis Mitte 2019 abgeschlossen werden.