Covestro zeigt schwachen Gewinn

Autor: Thomas Wandler
Datum: 31.10.2019

Sparprojekt zeigt erste Wirkungen

Es wurde bekannt gegeben, dass Covestro trotz eines größeren Mengenaufkommens im dritten Quartal im Gewinn einbüßen musste. Der operative Gewinn ist wegen Zinsen, Steuern und Abschreibungen verglichen zum Vorjahr um ca. die Hälfte geschrumpft – das Ergebnis waren nur noch 425 Millionen Euro. Somit ergab das Nettoergebnis ein Minus von 70 Prozent. Das Unternehmen verdiente laut eigenen Aussagen nur noch 147 Millionen Euro im dritten Quartal, verglichen zum letzten Jahr als das Ergebnis noch 496 Millionen Euro waren.

Obwohl ein Mengenwachstum von 2,1 Prozent verzeichnet wurde, konnte das Preisminus von 18,5 Prozent nicht wieder wett gemacht werden. Die Auswirkungen waren besonders stark im Umsatz zu spüren. Im Vergleich zum Vorjahr ist dieser um 15 Prozent auf 3,16 Milliarden gesunken.

Sonderkonjunktur 2018 positiv für Covestro

Der Chef des Unternehmens Markus Steilemann betonte, dass im Jahr 2018 eine Sonderkonjunktur vorlag. Diese entstand aus starker Nachfrage und Unterversorgung. Die Produktion war ein großer Stolperstein für die Konkurrenz von Covestro – die Einwohner aus Leverkusen unterlagen einer angenehmen Situation, während das Angebot knapp war.

Es wurden Lösungen für die Probleme der Produktion gefunden – dadurch erhöhte sich der Preisdruck. Am meisten bekamen Polyurethanen (Weich- Hartschäume für Polster sowie Isolierungen) diesen zu spüren. Es wurde zwar mehr verkauft, jedoch brachen die Preise um ein Viertel ein. Genauso sind Polycarbonate betroffen – zu finden sind sie in Fahrzeugen, Elektrogeräten, als auch Medizintechnik. Weniger betroffen von den sinkenden Preisen waren Vorprodukte für Lacke sowie Kleb- und Dichtstoffe, wobei gleichzeitig die verkaufte Menge sank.

Langsam wirkendes Gleichgewicht

Trotz schwacher Nachfrage seitens der Automobilindustrie, wird dank starkem Bedarf in der Bau-, Möbel- und Elektronikindustrie Gleichgewicht hergestellt. Steilemann behauptet, dass sich die Preise im vierten Quartal stabilisieren werden.

Um weiterhin Kosten zu sparen wurde ein Sparprogramm 2018 gestartet und soll bis 2021 jährlich 350 Millionen Euro weniger Kosten erbringen. Teil des Plans ist ein Stellenabbau von 900 Arbeitsplätzen weltweit. Rund 400 betreffen Deutschland im Bereich der Verwaltung. Bislang soll dies bereits 140 Millionen Euro eingebracht haben.