Deutsche Bahn automatisiert Kupplung von Güterwagen

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 28.07.2020

13 Millionen Euro Investition für das Projekt DAK

Die Deutsche Bahn kooperiert mit fünf weiteren Unternehmen aus Deutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz, um eine digitale und automatische Kupplung von Güterwagen zu ermöglichen. Die Leitung wird von der Deutschen Bahn und ihrer Tochter DB Cargo übernommen. Unter den anderen Partnern befinden sich die schweizerische und österreichische Güterbahnen SBB Cargo, Rail Cargo Austria und die Wagenhalter Ermewa, GATX Rail Europe sowie VTG.

Das sogenannte „Pilotprojekt zur Demonstration, Erprobung und Zulassung der Digitalen Automatischen Kupplung (DAK) für den Schienengüterverkehr“ des BMVI (deutsches Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur) startet in diesem Monat und wird bis Dezember 2022 andauern. In diesem Zeitraum wird die Auswahl eines Kupplungstyps für eine europaweite Einführung getroffen. Für eine flächendeckende Einführung muss ein abgestimmtes Vorgehen in Europa gesichert sein.

Bahnmitarbeiter entlasten

Um den menschlichen Körper zu entlasten, wird die digitale automatische Kupplung eingesetzt, um Güterwagen und deren Strom-, Daten- und Druckluftleitungen miteinander zu verknüpfen. Anstatt wie bisher die Güterzüge mit Schraubenkupplungen per Hand zusammenzufügen, erledigt die DAK diese Aufgabe automatisch und entlastet die Bahnmitarbeiter. DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik, Sabina Jeschke erklärt: „Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit unseren starken Partnern im Konsortium umsetzen können. Wenn die Digitale Automatische Kupplung in ganz Europa eingeführt wird, ist das eine Revolution für den Güterverkehr auf der Schiene – und eine enorme Erleichterung für die Mitarbeiter.“

Die ersten Schritte

Im Laufe des Prozesses werden zunächst zwölf Güter- und Kesselwagen von DB Cargo und GATX mit von vier verschiedenen Herstellern produzierten Kupplungs-Prototypen ausgestattet. Danach werden die Werte aller Typen gemessen, um jenen mit dem besten Ergebnis herauszufiltern. Im nächsten Schritt wird ein Prototyp aus 24 Güterwagen mit dem erwähltem Kupplungstyp versehen und in Deutschland, der Schweiz, Österreich und anderen europäischen Ländern gelotst.

Enak Ferlemann, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur sagt: „Die EU-weite Einführung einer DAK ist keine Aufgabe, die allein auf der Ebene der Mitgliedstaaten angegangen werden kann – hier sind europäische Lösungen gefordert. Insbesondere die großen finanziellen Herausforderungen werden nicht durch die Unternehmen allein gelöst werden können. Dazu wird ein umfassendes und ausreichend ausgestattetes europäisches Förderprogramm notwendig sein. Das BMVI wird die Einführung einer DAK weiterhin fördern und hat deshalb das Forschungsprojekt ‚DAK-Demonstrator‘ in Auftrag gegeben. Wir werden dieses Projekt in den nächsten zweieinhalb Jahren mit etwa 13 Millionen Euro finanzieren.“