Deutsche Post in Wuppertal soll Elektrofahrzeuge bauen
Autor:Dimitri Lagun
Datum: 02.05.2017
Weiteren Standort für Produktion bis zu 20.000 im Jahr gesucht
Von nun an stellt die Deutsche Post nicht mehr nur Pakete zu, sie entwirft auch eigene Elektrofahrzeuge zur Zustellung. Dazu wurde die Tochtergesellschaft Streetscooter GmbH gegründet, die bis zu 10.000 Elektrofahrzeuge im Jahr in Aachen produzieren soll. Ende des Jahres soll die Produktion verdoppelt werden auf 20.000 Fahrzeuge. Außerdem soll eine zweite Fabrik in NRW eröffnet werden, die Standortfrage ist noch nicht geklärt.
Jörg Heynkes, Wuppertaler Unternehmer, spricht sich für das Projekt aus und appelliert, es ins Bergische Land zu holen. Die Region sei wegen mehrerer Aspekten passend: innovative Zulieferer, Fachkräfte, Forschungspartner an der Bergischen Universität sowie das 3D-Druckzentrum in Solingen. „Grundsätzlich ist die Frage, ob man wartet, bis ein Unternehmen auf einen zukommt oder ob man aktiv wird und das Unternehmen anspricht, ob es Sinn macht, sich in Wuppertal anzusiedeln“, so Heynkes.
Viele Flächen in der Stadt hätten Potenzial, beispielsweise die Clausen, die zuletzt als Standort für die Stadtwerke in Betracht gezogen wurde. Weiterhin käme das Städtedreieck Wuppertal, Remscheid, Solingen in Frage, um eine neue Gewerbefläche zu suchen. Die Kriterien des neuen Standortes kennt Clausen jedoch nicht.
Stephan A. Vogelskamp ist Geschäftsführer der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft. Dort wird regelmäßig der Bergischen Zukunftssalon Automotive veranstaltet, um die gefährdeten Bereiche sowie die Bereiche mit Potential zu ermitteln. Er ist sich sicher: „Es stehen große Veränderungen im Bereich der Elektromobilität und autonomes Fahren an“. Von der Idee, die Streetscooter in die Region zu holen, ist er begeistert: „Wir wollen die Hannover Messe nutzen, um mit der Firma Streetscooter ins Gespräch zu kommen. Der Streetscooter ist ein Symbol für die Handlungsunfähigkeit der Automobilindustrie, die keine Elektroautos bauen kann oder will.“
Auch der Oberbürgermeister Andreas Mucke (SPD) ist dem Projekt gegenüber positiv eingestellt. Jedoch lägen der Stadt noch keine Informationen über die Standortvoraussetzungen vor, die Streetscooter für seinen neuen NRW-Sitz wünscht. Da müsse die Stadt erst die passenden Flächenangebote überprüfen.
Über die Wahl des Standortes gab die Deutsche Post DHL Group noch kein Statement ab. Laut dem Unternehmen werden „zum gegebenen Zeitpunkt“ Informationen bekanntgegeben. Auch hinsichtlich der Standortkriterien hält sich das Unternehmen geschlossen.
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