Hermes eröffnet neues Zentrum

Autor: Ralf Schmitt
Datum: 02.05.2017

Pilotanlage der Logistikzentren soll bis zu 150.000 Pakete verteilen

Hermes eröffnet ein neues Zentrum in Bonfeld in Bad Rappenauer. Zur Eröffnung am Donnerstag waren unteranderem Innenminister Thomas Strobl (CDU), Landrat Detlef Piepenburg sowie Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen eingeladen. Die Bauzeit dauerte 10 Monate, es wurden 44 Millionen Euro investiert. Bei Betrieb sollen dort 150.000 Pakete verteilt werden.

Thomas Strobl, als Minister ein Verantwortlicher für die Digitalisierung, ist von dem Zentrum beeindruckt. Seiner Meinung nach ist die Branche ein Gradmesser dafür, wie es um die Wirtschaft aktuell steht. Läuft es in dieser Branche gut, geht es auch der Wirtschaft gut. Bezüglich des neuen Bad Rappenauer Standortes schätzt er die aktuelle Wirtschaftslage optimistisch ein.

Strobl betonte die Wichtigkeit der Logistikunternehmen. Laut ihm ist Deutschland Exportweltmeister. Baden-Württemberg stehe an der Spitze, wozu die Logistikbranche einen großen Beitrag leiste. „Die Stärke der deutschen Wirtschaft ist auch der Stärke der deutschen Logistikbranche zu verdanken.“

Auch Oberbürgermeister Hans Heribert Blättgen ist positiv beeindruckt von dem Logistikunternehmen. Er lobte Hermes hinsichtlich der 200 Arbeitsplätze, die durch das neue Logistikzentrum geschaffen wurden: „Das ist ein Wort“. Gleichzeitig lobte Blättgen, dass ein Teil der Stellen für Angelernte zur Verfügung stehe, da diese Jobs dringend benötigt würden.

Laut Hermes wurden auch Flüchtlinge eingestellt und das Unternehmen engagiere sich für die Kulturinitiative Blacksheep. Laut dem Leiter des Zentrums, Peter Bachmann, ist auch das Naturschutzrecht abgedeckt. Dafür hat sich das Unternehmen den Nabu Östlicher Kraichgau mit ins Unternehmen geholt.

Für die Zukunft steht bei Hermes einiges an. „Wir wollen in den nächsten Jahren der bevorzugte E-Commerce-Logistiker werden“, erzählte Frank Rausch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Hermes Germany GmbH. Dafür soll das Netzwerk des Unternehmens bis 2019 sein Netzwerk erheblich erweitern, für insgesamt 300 Millionen Euro. Deswegen werden neun Logistikzentren errichtet und einige Standorte erweitert. „Wir rücken näher an unsere Kunden heran.“ Laut Rausch kommt dies vor allem dem Endverbraucher zugute, die abends im Internet Waren bestellen und sie bereits für den nächsten Tag liefern lassen. „Durch die Hermes-Investitionen seien spätere Abfahrtszeiten möglich.“

Bei der Eröffnung war auch die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens Thema. Rausch erklärte, dass das Unternehmen vor allem in Großstädte wie Stuttgart Abgase reduzieren möchte. Weiterhin ist die emissionsfreie Zustellung bis 2025 geplant und 2020 werden im Konzern mehrere Hundert Elektrofahrzeuge eingesetzt.

Langsam beginnt die Einweihung des neuen Standortes. Diese Woche wird die Fördertechnik getestet. Standortleiter Peter Bachmann ist zufrieden. Richtig in Betrieb geht das Zentrum Mitte Mai. Das Zustellungsgebiet mit 34.000 Quadratkilometern reicht von Worms bis an die Schweizer Grenze und von Schwäbisch Hall bis nach Frankreich, so Bachmann. In der Stunde ist eine Sendungsverarbeitung von 15.000 pro Stunde möglich. Im Jahr kommt das Zentrum auf eine Zahl von 35 Millionen bearbeiteten Sendungen. Zukünftig soll das Logistikzentrum nach einer Erweiterung bis 25 000 Sendungen pro Stunde verarbeiten können.