Digitalisierung im Maschinenbau-Sektor kaum vorhanden

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 23.09.2020

Schwachpunkte entkräften und kosteneffizient handeln

Andreas Gladis, Geschäftsbereichsleiter der Produktion beim Aachener Optimierungsspezialisten INFORM sagt, dass Maschinenbauunternehmen zwar im eigenen Arbeitsbereich erfindungsreich, hochkompetent und erfolgreich seien, jedoch beim Thema Digitalisierung nur bedingt durchgreifen. Die Produktpalette ist gewiss durch digitale Innovationen technisch betrachtet weltweit an der Führung, jedoch sollten genaue Ziele und Maßnahmen definiert werden, damit digitale Tools in die Prozessteuerung mit eingebunden werden können.

Diverse Unternehmen haben die Bedeutung der Digitalisierung bereits vernommen. Dies kann auch die Studie „Trendreport 2020 für den Maschinen- und Anlagenbau: Eine zukunftssichere Branche in Deutschland?“ gezeigt. Es hat sich ergeben, dass über die Hälfte der Betriebe das Thema Digitalisierung als sehr relevant betrachtet.

Digitalisierung nur in einzelnen Bereichen durchgesetzt

Besonders sollen durch die Digitalisierung verschiedene Schwachpunkte entkräftet werden. Dazu gehört zum einen die Effizienz der Produktplanung sowie Termintreue zu steigern oder Durchlaufzeiten zu senken und Materialengpässe zu vermeiden. Besonders die Kosteneffizienz steht hier im Mittelpunkt.

Das größte Problem in der Umsetzung ist es, dass die meisten Unternehmen dieser Branche ihre Digitalisierungsprojekte auf abteilungsspezifische Probleme auslegen, während der Bezug zu koordinierten und übergeordneten Digitalisierungsstrategien nicht vorhanden ist. Dabei sollte zunächst der Digitalisierungsaspekt die Produktionsplanung, die Termintreue, die Durchlaufzeiten und die Materialversorgung weiterentwickeln.

Termintreue Steigerung auf bis zu 90%

Dank mathematischer Algorithmen, die auf ERP-Daten basieren, können ebenfalls hochkomplexe Produktionsumgebungen des Maschinenbaus digitalisiert werden.

Anstatt nur einzelne Bereiche zu modernisieren, sollte die Priorität auf der gesamten Produktionssteuerung liegen. Diese steuert, optimiert und kontrolliert den gesamten Wertschöpfungsprozess vom Einkauf über die Fertigung und Montage bis hin zum Versand. Durch diese Planung ist es geschulten Mitarbeitern gelungen, beispielsweise Termintreue, welche bisher bei 50-60 Prozent lag, auf 80-90 Prozent anzuheben.