Digitalisierung soll Verspätungen der Deutschen Bahn beheben

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 12.04.2019

Mehrere Milliarden sollen investiert werden

Die Digitalisierung verschont niemanden. Nun ist auch die Deutsche Bahn dran. Zukünftig sollen die Kunden die Möglichkeit bekommen die Erstattungen für Zugverspätungen digital abzuwickeln. Zudem soll es ein sogenanntes Live-Ticket geben und auch die Bahninfrastruktur soll vermehrt digitalisiert werden. Durch diese neuen Digitaltechniken soll die Zahl der verspäteten Züge in den kommenden Jahren reduziert sowie die gesamte Zahl der fahrenden Züge gesteigert werden.

Investitionen in Milliardenhöhe

Es scheint als sei die Deutsche Bahn bereit mehrere Milliarden in die Digitalisierung zu stecken. Jedoch fehle teilweise das passende Angebot dafür. Beispielsweise gebe es nur wenige Systemangebote für die Fahrzeuge, dafür jedoch viel mehr „individuelle Manufakturleistungen“, so der ehemalige CDU-Politiker Ronald Pofalla. Damit es in Zukunft nicht mehr zu solchen Situationen kommt, sollen in Zukunft gemeinsame Lösungen mit der Industrie entstehen.

Hauptsächlich sollen in dem digitalisierten Netz die Züge über Funk und Sensoren geleitet werden. Dazu gehört unter anderem auch ein digitales Stellwerk. Dadurch werden keine analogen Signale mehr benötigt. Laut Pofalla könnte die Kapazität dadurch um mehr als ein Drittel ansteigen und das ohne, dass man zusätzliche Gleise bauen müsse. Diese höhere Kapazität ergibt sich einzig und allein daraus, dass die Taktung der Züge im Personen- und Güterverkehr enger wird. Durch die digital verknüpften Daten können Störungen früher erkannt und so schneller beseitigt werden.

Die Strecke zwischen Berlin und München ist bereits nahezu vollkommen digitalisiert, was sich bereits in der niedrigen Zahl der Störungen wiederspiegelt. Über 80 Prozent der dort verkehrenden Fernzüge sind pünktlich. Damit hat diese Strecke das Ziel der Bahn im Fernverkehr erreicht.

Insgesamt fünf Digitalisierungsprojekte in der Warteschlange

Es wird jedoch viel Zeit und Geld kosten bis die Digitalisierung des Bahnnetzes tatsächlich spruchreif ist. Laut eines Gutachtens müssen dafür in den nächsten 20 Jahren etwa 28 Milliarden Euro investiert werden. Bis 2023 sollen nun erst einmal fünf Projektstrecken im Wert von einer halben Milliarde Euro umgebaut werden. Bis 2025 soll noch eine weiter Milliarde dazu kommen.