Edeka steigt ins Bio-Geschäft ein
Autor: Marcus Schilling
Datum: 23.04.2019
Eröffnung eines eigenen Bio-Marktes
Deutschlands größter Einzelhändler ist auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern und möchte nun den Bio-Markt erschließen. Mit der Marke „Naturkind“ möchte Edeka Alnatura & Co. Konkurrenz machen.
Im Spätsommer soll in Hamburg ein erster unabhängig betriebener Laden an den Start gehen. Dies gab Vorstandschef Markus Mosa bekannt. Weiterhin seien zwei, drei weitere Läden geplant. „Dies ist der richtige Weg, weil Kunden bestimmte Sortimente in Fachmärkten suchen“, kommentierte Mosa.
Falls das Geschäft erfolgreich läuft, soll in der genossenschaftlich organisierten Unternehmensgruppe expandiert werden. „Am Start sind wir langsam, aber wenn wir ins Rollen kommen, schwer aufzuhalten“, so Mosa weiter.
Ganz risikolos ist eine Eröffnung eines Bio-Marktes hingegen zum herkömmlichen Lebensmittelsortiment nicht. Der Markt ist hart umkämpft – beispielsweise scheiterte Rewe in den vergangenen Jahren mit der Eröffnung des Bio-Marktes „Temma“.
Edeka macht Drogerie-Ketten Konkurrenz
Zudem hat Edeka geplant, den Drogerie-Markt zu übernehmen. Dafür hat sich der Lebensmittelhändler mit der Drogerie-Kette Budnikowsky zusammengeschlossen. Dieses Jahr sollen noch bis zu 15 Märkte, insbesondere in Süddeutschland und „vielleicht noch in Berlin“, eröffnet werden.
Edeka möchte zunächst erst den Erfolg des eigenen Konzeptes sicherstellen, langfristig sind jedoch 50 neue Budnikovsky-Märkte im Jahr geplant. „Wir sind zufrieden mit der bisherigen Entwicklung“, so Mosa. „Verlieren steht aber nicht auf der Agenda“, fügte Marketingchef Claas Meineke hinzu.
Neue Geschäftsfelder Risikoreich
Die Neueröffnungen in neuen Geschäftsfeldern sind die einzige Wachstumsmöglichkeit für Edeka, da das Bundeskartellamt aufgrund seiner hohen Marktmacht wenig Raum für Zukäufe lässt. Zudem agiert Edeka im Gegensatz zu der Konkurrenz Rewe, Aldi, Lidl und dm nur im nationalen Markt.
Um seine Marktposition zu vergrößern, muss Edeka daher auf neue Geschäftsfelder wie im Bio- oder Drogeriemarktbereich zurückgreifen. An der Übernahme der zum Verkauf stehenden SB-Warenhauskette Real ist Edeka laut Mosa nicht interessiert. Edeka wolle sich aber „den einen oder anderen Standort […] sichern“.
Auch 2018 weiteres Wachstum
Vergangenes Jahr konnte durch die Kaufkraft der Kunden ein starkes Wachstum erreicht werden. Der Umsatz stieg um 3,2 Prozent auf 53,6 Milliarden Euro an. Dies werde insbesondere von den selbstständigen Unternehmern der Edeka-Gruppe erwirtschaftet: Deren Umsätze kletterten um 4,9 Prozent auf 27,6 Milliarden Euro.
Im Gesamtmarkt wuchsen ebenfalls die Marktanteile von Edeka: Diese stiegen um 0,4 Prozent auf 20,4 Prozent. Auch der Edeka-Discounter Netto machte einen Marktanteil von 7,9 Prozent aus.
Im Jahr 2018 wurden von Edeka und Netto gemeinsam rund 6.700 neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit 376.000 Mitarbeitern insgesamt zählen die beiden Lebensmittelhändler zu den größten Arbeitgebern in Deutschland.
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