Elektromobilität bringt massiven Jobverlust
Autor: Osman Cetinkaya
Datum: 07.12.2018
Bis 2035 können bis zu 114.000 Stellen wegfallen
Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hat einen Forschungsbericht zur Elektromobilität erstellt. Laut dem Dokument könnten in Deutschland aufgrund der Elektromobilität bis 2035 rund 114.000 Arbeitsplätze gestrichen werden, wenn bis dahin der Elektroautoanteil bis 23 Prozent liegt. Dies ist keineswegs unrealistisch.
Die Zahl ergibt sich aus dem Wegfall von 83.000 Arbeitsplätzen im Fahrzeugbau und 30.000 in anderen Branchen, welche aufgrund sekundärer Effekte nicht mehr benötigt werden. Insbesondere Fachkräfte sind von dem Stellenverlust betroffen. Wie viele Stellen letztendlich wegfallen werden, hängt von dem Erfolg des Elektroautos ab, so die Forscher. Die Fraunhofer-Gesellschaft hat einen ähnlichen Forschungsbericht verfasst, nach dem 75.000 bis 109.000 Arbeitsplätze verschwinden werden.
Die beiden Forschergruppen bewerten ebenfalls die positiven Auswirkungen der Elektromobilität unterschiedlich. Das IAB schätzt, dass 16.000 neue Stellen gebraucht werden, während die Fraunhofer-Gesellschaft von 25.000 neuen Jobs ausgeht.
Die prognostizierten Jobverluste sind bereits in der Gegenwart angekommen: Durch die Umstellung der VW-Werke Emden und Hannover auf E-Autos, wurden bereits zahlreiche Mitarbeiter in Emden entlassen. Im Gegenzug bietet VW Altersteilzeit an. Mitarbeiter, welche mit einem befristeten Arbeitsvertrag angestellt sind, werden recht kurzfristig entlassen. Sie bekommen Stellenangebote im Konzern. Insgesamt sind in Emden 500 Personen vom Jobverlust betroffen.
Willi Diez, Direktor des Instituts für Automobilwirtschaft, kündete bereits 2015 in einem Interview mit der Zeitschrift Auto, Motor und Sport an, dass durch die Elektromobilität ein massiver Stellenabbau in der deutschen Autoindustrie entstehen werde. Grund dafür sei, dass bei E-Autos rund ein Drittel der Wertschöpfung wegfalle wie der Verbrennungsmotor und die Nebenaggregate wegfallen sowie sie weniger Teile benötigen.
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