Energiekonzern Uniper macht Milliardenverlust
Autor: Thomas Wandler
Datum: 09.11.2022
Konzernfehlbetrag in Höhe von 40 Milliarden Euro
Der Energiekonzern Uniper verzeichnete in den ersten neun Monaten von 2022 einen Konzernfehlbetrag von rund 40 Milliarden Euro. Von diesem Betrag seien etwa zehn Milliarden Euro bereits realisiert und entstanden laut Uniper bei der Beschaffung von Gas-Ersatzmengen.
Die restlichen rund 31 Milliarden Euro seien erwartete künftige Verluste aus Bewertungseffekten bei Derivaten sowie Rückstellungsbildungen im Rahmen der russischen Gaskürzungen.
Erhebliche Verluste im Gasgeschäft
Im Segment Globaler Handel sei das bereinigte Ergebnis gegenüber zum Vorjahr erheblich zurückgegangen. Wie Uniper angibt, sei insbesondere das Gasgeschäft für den Rückgang verantwortlich. Das Gasgeschäft litt durch gestiegene Wiederbeschaffungskosten infolge der verkürzten russischen Gasmengen im Zeitraum vom 14. Juni bis 30. September 2022.
Durch den kompletten Lieferstopp habe sich die Belastung im dritten Quartal des laufenden Jahres erneut verschlechtert. Nach eigenen Angaben war Uniper gezwungen sein Gas für hohe Preise zu kaufen, um in der Lage zu sein seine Kundenverträge zu bedienen.
Dagegen haben volatile und steigende Preise sowie Absicherungsgeschäfte für kommende Gaslieferungen laut Unternehmensangaben einen positiven Einfluss auf das Gasgeschäft gehabt.
Europäische Erzeugung
Auch im Segment Europäische Erzeugung war das bereinigte Ergebnis im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Grund dafür sei vor allem eine höhere Bewertung der Rückstellungen für CO2-Zertifikate. Diesen stehen Absicherungsgeschäfte gegenüber, welche erst im vierten Quartal des Jahres ausgeführt werden.
Positiv wirkte sich dagegen die Handelsmarge im Bereich der fossilen Stromerzeugung infolge der merklich höheren Spreads auf das Ergebnis aus. Der Begriff Spread bezeichne die Differenz zwischen dem Kauf- und Verkaufskurs.
Für das Jahr 2022 geht Uniper von einem erheblich niedrigeren Finanzergebnis sowie niedrigeren Konzernüberschuss gegenüber zum Vorjahr aus. Jedoch sei eine genaue Ergebnisprognose aufgrund der hohen Unsicherheit hinsichtlich der zukünftigen Gasliefermengen für das Geschäftsjahr 2022 noch nicht möglich.
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