Erster Amazon-Supermarkt öffnet in Seattle

Autor: Dimitri Lagun
Datum: 24.01.2018

Einkauf ohne Kassen

In Seattle hat nun der erste Amazon Supermarkt eröffnet. Die Kunden können die Waren hier nach dem Prinzip grab-and-go aus den Regal nehmen und beim Verlassen des Supermarktes per App bezahlen, ohne dafür an einer Kasse warten zu müssen.

Der Supermarkt kann nur von Personen betreten werden, die über ein Amazon Konto verfügen und die Amazon-Go-App auf ihrem Handy installiert haben. Die App wird beim Betreten des Ladenlokals registriert und gibt damit den Zugang durch die Schranken frei. Im Laden darf der Kunde seine Einkäufe direkt in die privaten Einkaufstaschen legen. Supermarkteigene Einkaufskörbe und –wägen sind nicht vorgesehen.

In den Regalböden installierte Waagen registrieren die aus den Regalen entnommenen Artikel. Zudem soll über dutzende Kameras erfasst werden, welche Produkte die Kunden einpacken. Ist der Einkauf erledigt, kann der Supermarkt ganz ohne Schlange zu stehen und bezahlen an der Kasse verlassen werden. Nach dem Einkauf muss der Kunde aus der App auschecken und erhält darüber dann die Rechnung. Der zu zahlende Betrag wird dann über das Amazonkonto des Kunden abgebucht.

Der Amazon-Go-Supermarkt wurde bereits vor mehr als einem Jahr von dem Onlineriesen angekündigt. Bislang führten große Menschenmengen zu Problemen bei der Datenerfassung. Nun ist es so, dass sie die Unterscheidung ähnlicher Produkttypen als schwierig gestaltet und die Käufer die Erkennungsmerkmale der Artikel oftmals mit den Händen unkenntlich machen.

Ladendiebstahl hat durch die neue Technologie keine Chance mehr: Ein Reporter der New York Times testete das System und versuchte ein Viererpack Getränkedosen unauffällig in eine Tüte gewickelt aus dem Laden zu tragen – erfolglos: Nur wenig später wurde der zu zahlende Betrag von seinem Konto abgebucht.

Laut Amazon arbeitet das System ohne Gesichtserkennung und registriert die Kunden bloß als 3-D-Objekte. Sind die Waren fehlerhaft so wird dem Kunden der Kaufpreis zurück erstattet. Um die Gefährdung von Arbeitsplätzen muss sich bei dem Konzept keine Sorgen gemacht werden. Auch wenn es keine Kassiererinnen und Kassierer gibt so wird für die Befüllung der Regale, die Zubereitung von frischen Speisen die Alterskontrolle am Alkoholregal weiterhin Personal benötigt.