Eurowings hebt ab Herbst in Düsseldorf ab

Autor: Mario Schmidtgen
Datum: 05.02.2018

Grund für den Umzug ist das zu kleine Einzugsgebiet Köln-Bonn

Umschwung in der NRW-Luftfahrt: Ab Herbst verliert der Flughafen Köln-Bonn die vier Langstreckenjets des Lufthansa-Billigfliegers Eurowings. Die Maschinen werden ab sofort vom Flughafen Düsseldorf aus starten. Durch den Flughafenwechsel stehen am Flughafen der NRW-Landeshauptstadt nun insgesamt sieben Flugzeuge für Interkontinentalflüge zur Verfügung.

Der ausschlaggebende Grund für den Umzug der Airline ist die Größe des Einzugsgebiets, welche durch das angrenzende Ruhrgebiet in Düsseldorf deutlich größer ist als in Köln-Bonn. Zudem ist es für Eurowings sehr wichtig nach dem Untergang von Air Berlin die Kapazitäten für Kurz- und Mittelstreckenflüge stark zu erhöhen. Daher sollen hier zukünftig circa 40 statt 22 Maschinen eingesetzt werden. Passagiere aus Inlands- oder Europaflügen sollen dann in die Langstreckenjets umsteigen – insgesamt würde dies dann rund 20 Prozent der Reisenden betreffen.

Ab Herbst soll es in Düsseldorf pro Monat etwa 140 Eurowings-Langstreckenflüge geben, also etwa vier Flüge am Tag und 35 Stück pro Woche. Dadurch besteht weiterhin die Möglichkeit auch neue Ziele anzufliegen. „Es werden Ziele sein, die viele Feriengäste anziehen“, heißt es bei Eurowings intern, „aber wenn wir zusätzlich auch noch Geschäftsleute mitnehmen können, umso besser.“

Es ist bereits absehbar, dass die Preise der Frühbuchertickets günstig sein werden – Spätbucher oder Geschäftsreisende mit einer speziellen Klasse müssen mit viel höheren Preisen rechnen. So sind Tickets nach Miami bereits für 269,99 Euro erhältlich, doch bei voller Flexibilität mit einer großen Menge an Gepäck und einem besonders guten Sitz muss mit Forderungen in Höhe von etwa 2000 Euro gerechnet werden.

„Wir begrüßen den Ausbau der Langstrecke ab Düsseldorf ausdrücklich“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Gregor Berghausen, „denn sowohl für die nationalen als auch für die internationalen Unternehmen vor Ort bedeutet der Langstreckenverkehr ab Düsseldorf einen echten Standortvorteil.“

Und auch Airport-Chef Thomas Schnalke ist sehr erfreut: „Wir freuen uns sehr über die Entscheidung der Eurowings, ihre Langstrecken-Operation aus Düsseldorf heraus deutlich ausbauen zu wollen. In sehr kurzer Zeit wird so die mit dem Marktaustritt der Air Berlin entstandene Lücke geschlossen.“

Zudem hat Eurowings angekündigt zukünftig auch New York, Miami und Fort Myers in den USA sowie Havanna in Kuba, Cancun in Mexiko als auch die Dominikanische Republik anzufliegen. Sehr wahrscheinlich ist es zudem, dass Kapstadt in Südafrika, Windhoek in Namibia sowie Thailand und Mauritius als neue Ziele dazu kommen. IHK-Mann Berghausen sagt: „Die Strecke nach New York ist ein guter Anfang. Wir gehen davon aus, dass bei entsprechender Nachfrage künftig auch weitere Business-Destinationen in den USA angeboten werden.“

Zur Verwirklichung der Ziele wollen der Flughafen und Eurowings in Zukunft deutlich enger zusammenarbeiten. Das Einchecken von Gepäck soll erleichtert werden, Umsteiger sollen es einfach haben und auch Warteschlangen sollen so gut wie vermieden werden. Flughafenchef Schnalke sagt: „Die Entscheidung stellt den Beginn einer engen und kundenorientierten Kooperation von Eurowings und dem Flughafen Düsseldorf dar.“