Fanuc: Roboter mit Empathie

Autor: Thanh Duy Tran
Datum: 09.02.2023

Künstliche Intelligenz in der Robotik

Der Roboterhersteller Fanuc unterstützt ein Forschungsprojekt für Roboter, die einfühlsam sein sollen und in der Industrie zum Einsatz kommen. Darüber berichtet Fanuc und nennt konkret das Forschungsprojekt „Fluently“, das unter der Leitung von Roboverse Reply steht und mit EU-Mitteln gefördert wird.

Roboverse Reply, ein nach eigenen Angaben auf Integrationsszenarien rund um Robotik und industrielles Metaverse spezialisiertes Unternehmen, will laut Fanuc eine Roboterplattform schaffen, die eine echte soziale Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine ermöglicht.

Auf KI basierendes Gerät

Das Projekt ist Fanuc zufolge auf drei Jahr angelegt und verfolgt zwei Ziele: die Entwicklung eines auf künstlicher Intelligenz basierenden, tragbaren Geräts für Industriearbeiter und Roboter sowie die Entwicklung eines speziellen Schulungszentrums mit der Bezeichnung „The Fluently RoboGym“. In diesem Schulungszentrum sollen Fabrikarbeiter und Roboter eine reibungslose Interaktion im Industrieprozess trainieren können.

Insgesamt seien 22 Partner aus Wissenschaft und Industrie an dem Projekt beteiligt. Es erhält Unterstützung durch Horizon Europe, einem Finanzierungsprogramm der EU für Forschung und Innovation. Für die technische Koordination ist das Labor für Automation, Roboter und Maschinen der Fachhochschule Südschweiz (SUPSI) zuständig.

Effiziente Nutzung von Industrierobotern

Wie Fanuc erklärt, seien eine gute Zusammenarbeit besonders wichtig in modernen intelligenten Fabriken. Über die Produkte von Fanuc sagt Ralf Völlinger, General Manager des Geschäftsbereichs Roboter bei Fanuc Europe, dass die Industrieroboter des Unternehmens bereits mit Sensoren zum Sehen und Fühlen ausgestattet seien. Sie könnten allerdings keine menschlichen Emotionen erkennen. Weiter erklärt Völlinger: „Wir wollen erreichen, dass künftig noch mehr Menschen unsere Industrieroboter einfach und effizient nutzen können.“

Konzentration auf drei Wertschöpfungsketten

Laut Fanuc konzentrieren die Fluently-Forscher ihre Entwicklungsarbeit auf drei Wertschöpfungsketten, die für die europäische Wirtschaft wichtig seien: die Demontage und das Recycling von Batterien für E-Bikes und Elektrofahrzeuge, Prüf- und Montageprozesse in der Luft- und Raumfahrtindustrie sowie die Aufarbeitung komplexer Industrieteile mittels Laserbearbeitung.

Über das Forschungsprojekt sagt Anna Valente, die das SUPSI-Labor für Automation, Robotik und Maschinen leitet: „Wir wollen Roboter zu Teamkollegen des Menschen ausbilden, die ihn so gut wie möglich unterstützen.“ Ralf Völlinger ergänzt: „Als Roboterlieferant sind wir stolz darauf, diese bahnbrechende Entwicklungsarbeit mit unseren Robotern und unserem technischen Know-how zu unterstützen.“